Schönborn: Kein Krieg zwischen Ukrainern und Russen
Angesichts des Kriegs in der Ukraine plädiert Kardinal Christoph Schönborn dafür, die Welt nicht in "gut und böse" einzuteilen. Auch sei der Krieg in der Ukraine kein Krieg zwischen Ukrainer und Russen. "Dieser Krieg "ist nicht ein Krieg der beiden Völker", schreibt der Wiener Erzbischof in seiner Freitagskolumne für die Gratiszeitung "Heute". An vielen Orten machten Russen und Ukrainer deutlich, dass sie sich nicht in gegenseitigen Hass hineindrängen lassen, so Schönborn: "Mögen die, die ihn losgetreten haben, zur Einsicht kommen. Für Frieden ist es nie zu spät."
Dieser Tage zeige sich eine beeindruckende Hilfsbereitschaft. "Die Welle der Solidarität ist unübersehbar", betonte Schönborn. Durch den Krieg gehörten die vielen Toten, Verletzten und Flüchtlinge zur "bitteren Realität". "Die menschlichen, seelischen, wirtschaftlichen Folgen gehen ins Unermessliche", aber, "wie immer, wenn die Not wächst, zeigt sich auch die Menschlichkeit", so Schönborn.
Der Kardinal wies auf die Einschätzung von Caritas-Präsident Michael Landau hin, der bereits kurz nach Ausbruch des Kriegs aufmerksam machte, dass es einen langen Atem bei der Hilfe brauchen werde: "Das ist kein Sprint. Das ist ein Marathon". Mit jedem Tag, den dieser "sinnlose, wahnsinnige Krieg" andauere, werde klarer, dass die Folgen noch "Wochen, Monate, wenn nicht Jahre" spürbar sein werden, zeigte sich Schönborn überzeugt. "Niemand kann durch diesen Krieg gewinnen. Zahllose Menschen sind jetzt schon die Verlierer."
Quelle: kathpress