Synodalität ist für Bischöfe "bleibende Vorgabe" des Papstes
Die Katholische Kirche in Österreich beteiligt sich überzeugt am synodalen Prozess der Weltkirche, Papst Franziskus habe "mit seinem Verständnis von Synodalität eine bleibende Vorgabe für die Kirche gemacht": Das geht aus einer Erklärung der Österreichischen Bischofskonferenz im Anschluss an ihre Frühjahrsvollversammlung in Matrei (Tirol) hervor. Kirche sei "immer ein gemeinsames Auf-dem-Weg-Sein aller Getauften, ein Aufeinander-Hören von gläubigem Volk, Bischofskollegium und Papst", heißt es in dem am Freitag publizierten Text, der auch den Fahrplan bis zur abschließenden Bischofssynode im Herbst 2023 darlegt.
Synodalität sei "nicht optional", betonten die Bischöfe. Sie gehöre vielmehr zum Wesen der Kirche als einer "Gemeinschaft, in der alle Getauften zusammenarbeiten, um das Evangelium bis an die Ränder zu verkünden; einer Gemeinschaft, in der jede und jeder eine Stimme hat; einer Gemeinschaft, die im Hören aufeinander den Ruf des Heiligen Geistes zu erkennen sucht". Wenn diese Haltung des Hörens, der offenen Rede und der "Unterscheidung, was Gott uns sagen will", auf allen Ebenen der Kirche selbstverständlich gelebt werde, wird diese ihre Mission glaubwürdig und heilsam erfüllen können.
Nach dem Eröffnungsgottesdienst des Papstes im Oktober im Petersdom werde die erste Phase der Weltsynode zum Thema "Eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation, Mission" so wie in allen Teilen der Welt auch in allen österreichischen Diözesen durchgeführt, erläuterten die Bischöfe. Zum einen seien Fragebögen zur Erhebung von Anliegen und Ideen der Gläubigen verteilt worden; zum anderen gehe es in Gesprächsrunden neben dem Aspekt von Gemeinschaft und Teilhabe auch um die Sendung der Christinnen und Christen als weiterem Themenschwerpunkt des synodalen Prozesses.
Prozdere bis zur Übergabe an Rom
Jede Diözese wird die Ergebnisse ihrer Erhebungen bis 10. April (Palmsonntag) an die Bischofskonferenz übermitteln und auch veröffentlichen, hieß es zum weiteren Prozedere. Aus diesen "diözesanen Synthesen" soll ein erster Entwurf einer österreichweiten Synthese vorbereitet werden, den die Bischöfe bei ihrer Sommervollversammlung im Juni in Mariazell diskutiert wollen. Bei einer dortigen "vorsynodalen Beratung" wollen die Mitglieder der Bischofskonferenz auch jeweils zwei diözesane Verantwortliche und zehn Vertreter österreichweiter Initiativen einbinden. Danach erfolge die Endredaktion der österreichweiten Synthese, die bis 15. August im vatikanischen Generalsekretariat der Synode einzubringen ist.
Konsens unter den österreichischen Diözesen besteht laut den Bischöfen schon jetzt darin, die synodalen Prozesse nicht mit Ende der diözesanen Phase der Weltsynode auslaufen zu lassen. Synodalität gelte es "darüber hinaus als Praxis zu etablieren". Die Bischöfe dankten in ihrer Erklärung allen, die sich an dem synodalen Prozess bereits beteiligten - trotz der Einschränkungen durch die Pandemie.
Ad-limina-Besuch im Advent 2022
In einem weiteren Text blickte die Bischofskonferenz auf ihren coronabedingt bereits zwei Mal verschobenen Ad-limina-Besuch in Rom voraus. Diese regelmäßig alle fünf Jahre durchzuführende "visitatio ad limina apostolorum" (Besuch an den Schwellen der Apostelgräber) erfolge nun vom 12. bis 17. Dezember 2022. Dabei sind Zusammenkünfte mit Papst Franziskus und Vertretern der vatikanischen Kurienbehörden geplant, um über die Situation der Kirche in Österreich zu beraten.
Der letzte Ad-limina-Besuch der österreichischen Bischöfe war im Jänner 2014. Die ursprünglich für Februar bzw. dann Dezember 2021 geplanten Termine mussten jeweils coronabedingt verschoben werden.
Quelle: kathpress