Caritas eröffnete neues Tageszentrum am Wiener Hauptbahnhof
Die Caritas der Erzdiözese Wien hat am Mittwoch ein Tageszentrum für ukrainische Flüchtlinge am Wiener Hauptbahnhof eröffnet. "Die Auswirkungen des Krieges sind zunehmend auch hier bei uns spürbar", betonte Klaus Schwertner, geschäftsführender Caritasdirektor der Erzdiözese Wien bei einem Pressetermin am Mittwoch. Die Räumlichkeiten im "Erste Campus" sollen es den Flüchtlingen ermöglichen, vor der Weiterreise auszuspannen, erklärte die Caritas, die das Angebot in Zusammenarbeit mit der Ersten Bank und SOS Kinderdorf geschaffen hat.
Die Caritas sei seit dem Beginn des Ukrainekriegs am Hauptbahnhof mit Freiwilligen und einer Notschlafstelle präsent, nun werde es Zeit, die Hilfe zu verstärken, erklärte Schwertner, denn: "Die Zahl der Kriegsvertriebenen, die auf ihrer Flucht auch nach Österreich und nach Wien gekommen sind, ist in den vergangenen Tagen gestiegen. Im selben Ausmaß müssen wir jetzt auch unsere Hilfe verstärken."
Seit Anfang der Woche gebe es nun die Möglichkeit im Tageszentrum von 7 bis 19 Uhr rund 100 Menschen mit einer warmen Mahlzeit zu versorgen und ihnen einen warmen Ort anbieten, an dem sie zur Ruhe kommen können. SOS Kinderdorf habe zudem eine Kinderschutzzone eingerichtet, in der auch die Kinder spielen und zur Ruhe kommen können. An den ersten Tagen der Öffnung hätten bereits 150 Menschen von dem Angebot Gebrauch gemacht.
"Wir sehen es als eine moralische Verpflichtung, den Menschen der Ukraine zu helfen", betonte Stefan Dörfler, Chief Financial Officer (CFO) der Erste Group, deswegen habe man Räumlichkeiten im nahe zum Hauptbahnhof gelegenen "Erste Campus" zur Verfügung gestellt. "Wir hoffen, dass unsere Räumlichkeiten mit warmen Mahlzeiten, Ausruhmöglichkeiten und einer Spielecke für Kinder zumindest für einen kurzen Zeitraum Hilfe und Ruhe bieten können."
Es sei wichtig, die Kinder in solchen Krisensituationen zu entlasten, erklärte Nora Deinhammer, Geschäftsführerin von SOS Kinderdorf. "Die Kinder, die in Wien ankommen, haben in den letzten Tagen viel erlebt. Sie haben sich von Familienmitgliedern verabschieden müssen, haben ihr Zuhause zurücklassen müssen, haben Angst." Deswegen sei es umso wichtiger, ihnen einen geschützten Raum zu schaffen, in dem Kinder das Erlebte auf ihre Art ein wenig verarbeiten können.
Hilfe wird laufend ausgebaut
Seit knapp drei Wochen ist die Caritas am Hauptbahnhof im Einsatz. Aufgrund der großen Nachfrage wurde in der vergangenen Woche ein weiteres Notquartier mit 80 Betten im Ernst-Happel-Stadion eingerichtet. Dort wurden bislang mehr als 380 Menschen untergebracht. Zudem nahm die Caritas gemeinsam mit dem Fonds Soziales Wien und der Diakonie eine Beratungsstelle im Austria Center Vienna in Betrieb, wo bislang mehr als 6.000 Personen beraten wurden.
Freiwillige Mitarbeitende seien eine wichtige Säule in der aktuellen Krisensituation. "Ohne die vielen freiwilligen Mitarbeiter könnten wir dieses wachsende Hilfsangebot nicht in dieser Form umsetzen. Ein riesengroßes Danke jedem und jeder Einzelnen", betonte Schwertner. Auf der Plattform www.fuereinand.at hätten bereits 16.600 Menschen die Möglichkeit wahrgenommen, sich zu registrieren, um den Menschen aus der Ukraine zu helfen.
(Spenden: IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560, Kennwort: Ukraine Soforthilfe, oder unter www.caritas.at/ukraine)
Quelle: kathpress