St. Pölten: Prominente Stimmen rufen zur Pfarrgemeinderatswahl auf
Vor den österreichweiten Pfarrgemeinderatswahlen am kommenden Sonntag (20. März) werben auch in der Diözese St. Pölten Prominente für eine rege Beteiligung. Wählen gehen und ein Zeichen für Demokratie und Mitbestimmung in der Kirche setzen: So lautet der Tenor der von der St. Pöltner Kirchenzeitung "Kirche bunt" in ihrer dieswöchigen Ausgabe (Mittwoch) zusammengetragenen Stimmen aus Politik, Sport und Kirche.
Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner erinnerte an das Motto der Wahl "Mittendrin". Es beschreibe die Aufgabe der Pfarrgemeinderäte gut. "Sie sind mittendrin im gesellschaftlichen und kirchlichen Leben, sie gestalten mit und sind Botschafter eines lebendigen Christentums in unserem Land", zeigte sich die ÖVP-Politikerin überzeugt. Es brauche Menschen, die anpacken und zupacken, die sich nicht an den Rand stellen, sondern "mittendrin" sind, wenn es darum geht, gemeinsam etwas zu erreichen, so die Landeshauptfrau.
Für den ehemaligen Fußballprofi Anton Pfeffer durchziehen demokratische Prozesse die ganze Gesellschaft: "Von der Politik über das Vereinsleben - ja auch in der Fußballkultur ist das wichtig - bis hin zur Kirche. Und das ist gut so!", so Pfeffer. "Gerade in der heutigen Zeit, da vielerorts die Demokratie und Menschenrechte gefährdet sind, sollten wir die Mitbestimmungsmöglichkeiten wahrnehmen, die uns angeboten werden." Die anstehenden Pfarrgemeinderatswahlen seien diesbezüglich "ein schönes Beispiel".
Bischof Schwarz: Gemeinschaft gestalten
"Frauen und Männer, berufene und erwählte, Priester und Diakone gestalten miteinander die Pfarre als 'Gemeinde der Gemeinschaft'", rief auch der St. Pöltner Diözesanbischof Alois Schwarz via "Kirche bunt" zur Teilnahme an den PGR-Wahlen auf. Pfarrgemeinderäte würden gewählt, Verantwortung zu übernehmen und ihre Begabungen einzubringen, so der Bischof: "Mein Wunsch ist es, dass Männer und Frauen für Lebensfragen mit Glaubenshintergrund verfügbar sind, mittendrin stehen im Leben der Menschen in den Gemeinden."
"Mittendrin - heißt auch mittendrin mitarbeiten, mitwirken, wählen gehen", machte Sr. Franziska Bruckner, stellvertretende Vorsitzende der Österreichischen Ordenskonferenz, klar. "Gemeinsam können wir dem Leben nach dem Evangelium dienen in unserer Kirche. Mittendrin sind wir solidarisch mit den Menschen, die unsere Hilfe brauchen", zeigte sich die Generaloberin der Amstettener Franziskanerinnen überzeugt.
Demokratie und Mitbestimmung sind wichtige Fundamente in Österreich und in der Kirche, betonte die Vorsitzende der Katholischen Jugend St. Pölten, Claudia Teufl. "Glücklicherweise haben wir die Möglichkeit, unsere Vertreter/innen eigens zu wählen, um so mitbestimmen zu können." Daher sei es auch als junger Mensch wichtig, das Wahlrecht ernst zu nehmen und zur Wahlurne zu gehen, um mitreden zu können, warb Teufl für die Beteiligung der Jugend an der Wahl.
Wählen ist "Ehrensache"
Wenn man in der Kirche die Möglichkeit habe, demokratisch zu wählen, "dann ist es doch Ehrensache, davon Gebrauch zu machen", rief auch der Präsident der Katholischen Aktion in der Diözese St. Pölten, Armin Haiderer, zur Stimmabgabe auf. "Je kleiner die Einheit, desto größer ist die Identifikation. Nach der Familie ist es die Pfarre, die die Keimzelle des Glaubens und der Kirche darstellt. Wir sollten alles unternehmen, um diese Pfarren zu stärken", so die Überzeugung Haiderers.
Aus der Ökumene in Niederösterreich warb auch der evangelisch-lutherische Superintendent, Lars Müller-Marienburg, für eine rege Teilnahme an der Wahl in den katholischen Pfarrgemeinden. In der Kirche brauche es das Vertrauen zwischen Menschen. "Bitte zeigen Sie durch Ihre Wahl, welchen Kandidat:innen Sie vertrauen, damit diese mit dem Rückenwind Ihres Vertrauens in den nächsten fünf Jahren in den Gremien Ihrer Pfarrgemeinde diskutieren und entscheiden."
Am 20. März steht eine von Österreichs größten Wahlen an: 4,3 Millionen Katholikinnen und Katholiken sind aufgerufen, ihre Vertretungen im Leitungsgremien der rund 3.000 Pfarren, den sogenannten Pfarrgemeinderäten (PGR), zu bestimmen. Allein in der Diözese St. Pölten gibt es rund 402.000 Wahlberechtigte, die rund 5.300 Pfarrgemeinderats-Mitglieder in 422 Pfarren wählen. (www.pfarrgemeinderat.at)
Quelle: kathpress