OÖ: Rund 732.000 Menschen bestimmen Kurs der Katholischen Kirche mit
Am Sonntag, 20. März, werden in Oberösterreich die Vertreterinnen und Vertreter von rund 915.000 Katholikinnen und Katholiken in die Pfarrgemeinderäte (PGR) gewählt. Rund 732.000 von ihnen bestimmen durch diese Wahl den Kurs der Katholischen Kirche in den nächsten fünf Jahren mit. Seit mehr als 50 Jahren gewährleisten die PGRs, dass das Pfarrleben mit Beteiligung der Pfarrmitglieder gestaltet wird. Alle fünf Jahre wird neu gewählt. "Mittendrin - Pfarrgemeinderat weit denken" ist das Motto für die neue Amtsperiode. Bischof Manfred Scheuer zeigte sich in einer Aussendung der Diözese Linz (Dienstag) dankbar für den Einsatz der Pfarrgemeinderäte. Sie seien "mittendrin" im Leben ihrer Pfarre und "stellen mit ihrem Engagement die Vielfalt pfarrlichen Lebens sicher".
"Pfarrgemeinderäte tragen Verantwortung für das Leben und die Entwicklung ihrer Pfarrgemeinde, sodass sie als Lebensraum des Evangeliums glaubwürdig ist", so Bischof Scheuer weiter. Derzeit engagieren sich in 39 Dekanaten ungefähr 8.000 Menschen in den aktuell 486 Pfarrgemeinderatsgremien der Diözese Linz. Davon sind 56 Prozent Frauen und 44 Prozent Männer. Das Durchschnittsalter liegt bei 42 Jahren. Etwas weniger als die Hälfte schließt gerade die erste Amtsperiode ab. 486 PGR-Wahlkommissionen sorgen zurzeit für eine ordnungsgemäße Organisation der Wahl. Nach der Wahl finden bis 1. Mai die konstituierenden Sitzungen statt, bei denen die PGR-Obleute, deren Stellvertreter und Schriftführer gewählt werden.
Wahlberechtigt sind alle getauften Katholikinnen und Katholiken, die im Gebiet der Pfarre ihren ordentlichen Wohnsitz haben und vor dem 1. Jänner 2022 das 16. Lebensjahr vollendet haben. Gewählt werden kann aber auch in jener Pfarre, der man sich zugehörig fühlt. Mehr als 200 Pfarren in Oberösterreich ermöglichen auch gefirmten Jugendlichen ab 14 Jahren, ihre Stimme bei der Pfarrgemeinderatswahl abzugeben. In Oberösterreich sind von rund 915.000 Katholikinnen und Katholiken in Oberösterreich etwa 732.000 wahlberechtigt. Die Briefwahl wird - auch aufgrund der Corona-Situation - in einem Großteil der Pfarren angeboten.
Die Pfarrgemeinderatswahlen für die Amtsperiode 2022-2027 finden vor allem rund um die Gottesdienstzeiten am 20. März statt. "Viele Pfarren gestalten die Gottesdienste besonders attraktiv, etwa mit der Vorstellung der Erstkommunionkinder, der Firmkandidaten und mit Kuchenverkauf und Suppenessen", so Beate Schlager-Stemmer, Referentin für die Pfarrgemeinderäte in der Diözese Linz. "Wer zur Pfarrgemeinderatswahl geht, kann den zukünftigen Kurs der Pfarre mitbestimmen", betont sie. Die Teilnahme an der PGR-Wahl sei zudem ein Zeichen der Wertschätzung für jene, die sich ehrenamtlich im Pfarrgemeinderat engagieren, und stärke den engagierten Frauen, Männern und Jugendlichen den Rücken.
Drei Wahlmodelle
In der Diözese Linz wird nach drei Wahlmodellen gewählt. 240 Pfarren wählen aus KandidatInnenlisten. 150 Pfarren verwenden das "Urwahl-Modell": Alle Wahlberechtigten können schriftlich Vorschläge machen. Diese Wahlvorgänge haben bereits im Jänner und Februar stattgefunden, um in den Wochen vor dem 20. März in Wahlannahmegesprächen klären zu können, wer die Wahl in den Pfarrgemeinderat annimmt. Die Pfarrgemeinderäte in diesen 150 Pfarren werden am Wahlsonntag, 20. März, präsentiert.
Das dritte Wahlmodell, die "Delegiertenwahl", sieht vor, dass in einem ersten Wahlvorgang Gruppen am Ort, z. B. die Feuerwehr, der Kulturverein, der Klima-Stammtisch, gebeten werden, eine delegierte Person auf einen Sitz im Pfarrgemeinderat zu wählen. In einem zweiten Wahlvorgang werden weitere PGR-Mitglieder mit "Wahl aus einer KandidatInnenliste" oder der Urwahl in einer öffentlichen Wahl gewählt. (Infos zur Pfarrgemeinderatswahl in der Diözese Linz: www.dioezese-linz.at/pgr/wahl2022)
Quelle: kathpress