![Eleonore Sch?nborn / kathbild.at/Rupprecht, Franz Josef Rupprecht Eleonore Sch?nborn](/img/17/9b/962db6c090aee82584e5/Eleonore_Sch_nborn_-20051001b_126_1_.jpg)
Elbs: Eleonore Schönborn lebte Glaube, Hoffnung und Liebe
Trauer, aber auch Dankbarkeit für ein reiches Leben und "das unvergessliche Lebenszeugnis" von Eleonore Schönborn hat der Feldkircher Bischof Benno Elbs beim Requiem für die 101-jährig verstorbene Kardinalsmutter geäußert. In dem Gottesdienst am Freitag in Schruns (Vbg), an dem auch die Familie der Verstorbenen mit dem Wiener Erzbischof Christoph Schönborn teilnahm, erinnerte sich Elbs in seiner Predigt an zahlreiche persönliche Begegnungen mit Eleonore Schönborn. Er frage gelegentlich ältere Menschen, was die Haltungen sind, die es für ein gutes Leben braucht. Eleonore Schönborn habe spontan "Glaube, Hoffnung und Liebe" genannt. Elbs: "Ich glaube, das ist auch eine Botschaft für jede und jeden von uns ganz persönlich."
Die am 25. Februar Verstorbene hätte wohl in der einen oder anderen Phase ihres bewegten Lebens allen Grund dazu gehabt, den Kopf hängen zu lassen, erwähnte der Bischof die Flucht der Familie Schönborn aus der böhmischen Heimat am Ende des Zweiten Weltkriegs, den Neubeginn in der Fremde und viele andere Sorgen. "Sie hat in der Grundhaltung gelebt, dass Gott jeden Augenblick ihres Lebens mit ihr verbunden ist."
In einem Interview zu ihrem 100. Geburtstag habe Eleonore gesagt: "Der Franzose würde jetzt sagen: 'Il suffit' - 'es ist genug'." Das könne man - wie sie - "mit einem frohen, lächelnden Gesicht nur sagen, wenn man weiß, dass es Auferstehung gibt und dass wir unser Leben mit Osteraugen sehen dürfen", sagte Elbs über die Hoffnung der Mutter von Kardinal Schönborn. Und eine dritte Haltung ihres Lebens sei die Liebe gewesen. Diese habe sich u.a. so geäußert, dass Eleonore dem Bischof am Ende seiner Besuche ein segnendes Kreuzzeichen auf die Stirn zeichnete. "Ich glaube, dass Eleonore durch ihre Zuwendung vielen Menschen zum Segen geworden ist", merkte Elbs dazu an.
Könnte die Eleonore Schönborn jetzt zu den Hinterbliebenen sprechen, würde sie wohl an diese drei Dinge erinnern, so der Feldkircher Bischof abschließend: "an den Glauben, dass Gott jeden Augenblick mit uns ist; an die Hoffnung, dass es immer Antworten gibt auf die Fragen, die uns das Leben stellt, und dass im Tod diese Antwort die Auferstehung Jesu gibt; und an die Liebe, die uns anspornt, uns anderen Menschen zuzuwenden, ihre Herzen zu wärmen und ihre Wunden zu heilen".
Eleonore Schönborn war am 25. Februar im Vorarlberger Montafon "im Kreis der Familie friedlich entschlafen, gestärkt durch die heiligen Sakramente", teilte ihr Sohn Christoph danach gegenüber Kathpress mit. Er selbst hatte die letzten Stunden seiner Mutter an deren Seite verbracht, die am 14. April 102 Jahre alt geworden wäre.
Quelle: kathpress