Fastenzeit und Krieg: KAÖ regt "Actio und Contemplatio" an
Der sonst übliche Beginn der Fastenzeit mit Heringsschmaus, Aschenkreuz und Vorsätzen ist heuer angesichts der weltpolitischen und pandemischen Lage "unzureichend". Diese Einschätzung hat die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) am Faschingsdienstag mit Anregungen zur Fastenzeit 2022 verknüpft. Die offizielle Laienorganisation der katholischen Kirche ermunterte dazu, "Actio und Contemplatio" - also Aktivität und Kontemplation - "neu zu verbinden in einer neuen Achtsamkeit Richtung Frieden". Bis Ostern seien 40 Tage Zeit, das christliche Grundgebot "Liebe Gott, liebe deinen Nächsten wie dich selbst" neu zu üben, hieß es in der Aussendung.
Unter dem Eindruck des kriegerischen Konfliktes in der Ukraine und der polarisierenden Corona-Krise merkte die KAÖ an, es werde in diesem Jahr nicht ausreichen, auf Alkohol und Zigaretten, Süßes und Autofahrten zu verzichten. Aktive Unterstützung der Ukraine-Hilfe über verschiedene Hilfsorganisationen sei "ein Gebot der Stunde". Aber auch das Fastensuppenessen der Katholischen Frauenbewegung unter dem Slogan "Gemeinsam für eine Zukunft miteinander füreinander" sei eine gute Gelegenheit, am Frieden mitzubauen durch "Arbeit, Ausdauer und Mut".
Dem Geheimnis der Auferstehung Jesu, die zu Ostern gefeiert wird, auf die Spur zu kommen und "sie alltäglich zu machen" solle auf individueller Ebene konkret bedeuten, "mehr denn je auf verletzende Worte, auf Kränkungen zu verzichten und Machtmissbrauch zu verhindern". Die Bereitschaft dazu könne als Bausteine dienen, um echten Frieden zu ermöglichen.
Zur "Contemplatio" hielt die KAÖ fest: "Auch wenn es Katholische Aktion heißt, dürfen wir nicht vergessen, dass das Heilige auch ein Ereignis der Stille ist." Stille schärfe die Aufmerksamkeit ebenso wie das aktive Hinhören. In den Frieden "hineinzulauschen" sei eine zutiefst spirituelle Haltung, die es ebenso brauche, um die diesjährige Fastenzeit als Impuls für "eine echte Zeitenwende" zu nutzen.
Quelle: kathpress