Ökumenische Gedenkminute und Gebet für den Frieden im Linzer Dom
Im Linzer Mariendom wurde im Rahmen einer Feier die österreichweite Gedenkminute für Frieden am Freitagnachmittag ökumenisch begangen. Zur Feier hatten der Linzer Diözesanbischof Manfred Scheuer und der evangelische Superintendent für Oberösterreich, Gerold Lehner, eingeladen. "Es ist wichtig, bei einem Krieg nicht von Siegesmeldungen auszugehen, sondern vom Blick der Opfer, der Vertriebenen - von denen, die die menschlichen, existenziellen Kosten zu tragen haben", betonte Bischof Scheuer bei dem Gebet. In den letzten Jahrzehnten habe es einen breiten Konsens in Europa gegeben, "dass Krieg nicht Mittel der Politik sein darf, dass Gewalt keine Lösung ist, sondern nur die Spirale von Gewalt und Gegengewalt weiterdreht", so Scheuer.
Was in der Ukraine geschehe, sei ein fatales Ereignis, "weil das Vertrauen in die Friedensordnung und in ein Miteinander der Völker nachhaltig gestört ist". Wie sich die Lage weiterentwickele, könne noch nicht abgesehen werden. Gerade jetzt sei es "Aufgabe der Diplomatie und der Politik, Konflikte auf gewaltloser Ebene zu regeln bzw. zu verhindern, dass die Situation noch weiter eskaliert". Auch monetäre Hilfe sei gefragt, in Hinblick auf die vielen Menschen, die nun vor dem Krieg flüchten müssten. Auch Superintendent Lehner zeigte sich betroffen von den Ereignissen in der Ukraine. "Das Schwierigste ist das Gefühl der Ohnmacht - wir leben in einer Welt, in der es für manche möglich ist, sich über alles hinwegzusetzen."
Am Montag (28. Februar) laden Dompfarrer Maximilian Strasser und der Pfarrer der Martin-Luther-Kirche Wolfgang Ernst zu einem weiteren ökumenischen Friedensgebet in den Linzer Mariendom ein. Ebenso erwartet werden neben Pfarrer Samuel Ebner von der Altkatholischen Kirche und Pastor Martin Obermeir-Siegrist von der Evangelisch-methodischen Kirche weitere Vertreter christlicher Kirchen. Alle, denen es ein Anliegen ist, für den Frieden in der Ukraine zu beten, seien herzlich eingeladen, hieß es dazu seitens der Diözese.
Quelle: kathpress