70 Jahre "Weltgebetstag der Frauen" in Österreich
Jeden ersten Freitag im März wird weltweit der "Weltgebetstag der Frauen" (WGT) begangen. Er ist die älteste und größte ökumenische weltweite Basisbewegung. Der WGT geht auf das Jahr 1887 in Nordamerika zurück und wird von katholischen, orthodoxen, evangelischen und freikirchlichen Christinnen gemeinsam begangen. In Österreich wird der WGT heuer zum 70. Mal offiziell begangen. Im Rahmen des WGT wird gemeinsam Gottesdienst gefeiert und für zahlreiche Hilfsprojekte zugunsten von Frauen auf der ganzen Welt gesammelt.
Seit 1927 kann man von einem "Welt-Gebetstag" sprechen. 1968 wurde ein Internationales Weltgebetstags-Komitee mit Sitz in New York gegründet und festgelegt, dass die ökumenische Feier jedes Jahr am ersten Freitag im März stattfindet. In über 170 Ländern gibt es Nationalkomitees wie in Österreich, die den WGT in ihren Ländern koordinieren.
In Österreich wurde der WGT erstmals 1952 - vor 70 Jahren - ökumenisch gefeiert. Seit 1975 gibt es in Österreich das Ökumenische Nationalkomitee Österreich, das den WGT organisiert und Hilfsprojekte durchführt. Das Nationalkomitee setzt sich aus den ökumenischen Teams in den Regionen zusammen. Diesen Teams gehören aktuell Vertreterinnen der Altkatholischen Kirche, Anglikanischen Kirche, Baptistengemeinde, Evangelischen Kirche A.B., Evangelischen Kirche H.B., Evangelisch-methodistischen Kirche und Römisch-Katholischen Kirche an. Kriterium für die Aufnahme im Nationalkomitee ist die Mitgliedschaft oder der Beobachterstatus im Ökumenischen Rat der Kirchen Österreich (ÖRKÖ). Der WGT in Österreich trägt das Spendengütesiegel, die Spenden sind steuerlich absetzbar.
Methodistinnen stehen am Beginn
WGT-Pionierin in Österreich war die methodistische Pastorenfrau Luise Scholz, die von 1924 bis 1933 in Wien tätig war. Durch sie lernten die Frauen der Methodistenkirche in Österreich den Weltgebetstag kennen und begannen, diesen in ihren Gemeinden zu feiern.
Evangelische Frauen kamen nach dem Zweiten Weltkrieg zwischen 1949 und 1952 durch den christlichen Friedens-Dienst der Schweiz und den Bayrischen Mütterdienst mit dem WGT in Berührung. Altkatholische Frauen im Raum Wien lernten ebenfalls zu dieser Zeit den WGT kennen. Erste ökumenische Schritte werden getan und auch katholische Frauen begannen nach und nach mitzufeiern.
1952 begannen schließlich Frauen aus der Evangelischen und Altkatholischen Kirche in Salzburg und Wien offiziell mit der gemeinsamen Feier des ökumenischen WGT. Infolge verbreitete sich diese Idee in ganz Österreich.
1956 wurde ein ökumenisches Arbeitskomitee für den WGT gegründet und 1971 entschloss sich die Römisch-Katholische Frauenbewegung Österreich offiziell, die WGT-Bewegung mitzutragen. 1975 kam es zur Gründung des Ökumenischen Nationalkomitees Österreich. 2008 erfolgte die Gründung des Vereins "Weltgebetstag der Frauen in Österreich". Der WGT bekam dadurch eine eigene Rechtspersönlichkeit. (Infos: www.weltgebetstag.at)
Quelle: kathpress