Ökumene: "Weltgebetstag der Frauen" im Zeichen der Hoffnung
Am Freitag, 4. März, werden Frauen und Männer verschiedenster Kirchen in ganz Österreich und weltweit ökumenische Gottesdienste zum "Weltgebetstag der Frauen" (WGT) feiern. Der Weltgebetstag steht heuer unter dem Motto: "Zukunftsplan Hoffnung". Bei den Gottesdiensten werden Spenden für Hilfsprojekte in aller Welt gesammelt. Der Weltgebetstag ist die weltweit größte und älteste ökumenische Basis-Bewegung christlicher Frauen. Er wird immer am ersten Freitag im März in rund 170 Ländern der Erde begangen.
In Österreich wird der WGT heuer zum 70. Mal begangen. Vorbereitet und durchgeführt wird er vom "Ökumenischen Nationalkomitee Österreich". Das Komitee sorgt auch für die Abwicklung der Hilfsprojekte.
Durch die weltweite Förderung von Projekten für Frauen und Mädchen werde mit der Kollekte ein sichtbares Zeichen der Solidarität und des Teilens gesetzt, so das Komitee in einer Aussendung. Die Liturgie zum Weltgebetstag wird jedes Jahr von Frauen aus einem anderen Land vorbereitet. Heuer sind es Frauen aus England, Wales und Nordirland.
2022 will der Weltgebetstag u.a. ein Hilfsprojekt in Albanien für Frauen unterstützen, die Opfer häuslicher Gewalt wurden. Gewalt gegen Frauen und Mädchen sei in Albanien immer noch weit verbreitet, heißt es auf der Website des Weltgebetstags. Eine Studie aus dem Jahr 2018 zeige, dass fast 53 Prozent der Frauen im Alter von 18 bis 74 Jahren mindestens einmal während ihres Lebens Gewalt erleben.
Projektpartner des WGT ist das Human Rights in Democracy Centre (HRDC), eine nichtstaatliche Organisation, die sich für die Achtung, den Schutz und die Erfüllung der Menschenrechte in Albanien einsetzt. Mit vielfältigen Programmen bekämpft die Organisation Gewalt gegen Frauen, stärkt die Fähigkeit von Frauen, sich in der Zivilgesellschaft zu engagieren, fördert einen Gender-Ansatz im Demokratisierungsprozess und setzt sich für Gesetze zur Gleichstellung der Geschlechter ein. Besonderes Augenmerk wird auf gefährdete Gruppen gelegt, wie Roma-Frauen, Menschen mit Behinderung und Menschen am Land in informellen Siedlungen.
In Kamerun unterstützt der WGT ein Projekt der Tertiarschwestern des heiligen Franziskus. Die englischsprachige Bevölkerung in den zwei anglophonen Provinzen im Westen Kameruns macht rund 20 Prozent der hauptsächlich frankophonen Gesamtbevölkerung aus. Das Gefühl letzterer, Bürger zweiter Klasse zu sein, ist Jahrzehnte alt. Seit 2016 kommt es immer wieder zu blutigen Auseinandersetzungen. Mehr als 3.000 Tote und rund 680.000 Menschen auf der Flucht sind nach Angaben der UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR die Folge. Vom Konflikt betroffen sind vor allem Frauen, deren Männer getötet wurden sowie Waisenkinder, die durch den Konflikt beide Elternteile verloren haben und auf der Straße leben. Die Ordensfrauen unterstützen die betroffenen Frauen und die obdachlosen Waisenkinder; u.a. mit psychologischer Betreuung, Workshops zu nachhaltiger Landwirtschaft sowie zahlreichen weiteren Schul- und Bildungsmaßnahmen.
Auch in Österreich ist der WGT aktiv. "Zurale Seja - Starke Mädchen!" ist ein Projekt zur Stärkung von Roma-Mädchen in Wien. Für 12- bis 18-jährige Mädchen werden einerseits mehrtägige Aktivitäten außerhalb Wiens ("Mädchenwoche") organisiert, andererseits werden in Wien regelmäßig Veranstaltungen durchgeführt wie Diskussionsrunden, Besuche von wichtigen Einrichtungen sowie Freizeit- und Kulturaktivitäten. Projektpartner ist "Romano Centro - Verein für Roma".
Das Nationalkomitee lädt anlässlich des Jubiläums "70 Jahre Ökumenischer Weltgebetstag der Frauen in Österreich" am Samstag, 17. September 2022, um 15 Uhr zu einem Festgottesdienst in der Evangelischen Gustav-Adolf-Kirche (Lutherplatz 1, 1060 Wien).
(Weitere Informationen zu Projekten, Gottesdienstzeiten etc. unter www.weltgebetstag.at; Spendenkonto: Erste Bank, IBAN: AT73 2011 1822 5964 1200)
Quelle: kathpress