Wiener ukrainischer Erzpriester: "Unfassbare Aggression" Russlands
Entsetzt über die "unfassbare Aggression" Russlands in der Ukraine hat sich der in Wien wirkende Generalvikar des Ostkirchen-Ordinariats, Yurij Kolasa, geäußert. Mit dem Einmarsch der russischen Truppen sei "der Tag, von dem wir alle hofften, er würde nie kommen, wahr geworden". Der aus der Ukraine stammende Erzpriester sprach in einer Stellungnahme gegenüber Kathpress von einem "offenen Krieg" gegen sein Heimatland, der "auf brutalste und für das 21. Jahrhundert undenkbare Weise" erfolgt und durch nichts zu rechtfertigen sei. Kolasa appellierte namens der katholischen Ostkirchen an alle Verantwortungsträger, "die Ukraine weiterhin standhaft gegen diejenigen zu unterstützen, die diesen Krieg gegen die unschuldigen Bürger der Ukraine führen".
Der Erzpriester erinnerte an die Bitte in den letzten Wochen an alle Menschen guten Willens, mit den ostkirchlichen Gläubigen für den Frieden in der Ukraine zu beten. Er dankte für diesen bisher geleisteten Beistand und ersuchte um Fortsetzung: "Ihre Gebete und Ihre Solidaritätsbekundungen mit dem ukrainischen Volk sind jetzt mehr denn je vonnöten." Seine Landsleute empfahl er dem Schutz der Gottesmutter Maria und aller Heiligen. Kolasa schloss mit der Bitte an Gott, er möge "uns helfen in christlicher Liebe auszuharren, damit wir mit seiner Hilfe diese schwierige Zeit in der Geschichte Europas überstehen".
Der Generalvikar hatte gemeinsam mit Kardinal Christoph Schönborn, der als Wiener Erzbischof auch Ordinarius für die katholischen Ostkirchen in Österreich ist, am vergangenen Samstag zu einem ökumenischen Friedensgebet für die Ukraine in den Stephansdom eingeladen, an dem u.a. der Apostolische Nuntius, Erzbischof Pedro Lopez Quintana, teilnahm. Bereits damals hatte Kolasa davor gewarnt, eine russische Militärinvasion würde zu zahlreichen Opfern führen. In dem Konflikt gehe es nicht nur um die Ukraine, die Sicherheit ganz Europas sei in Gefahr.
Quelle: kathpress