Pfarrgemeinderatswahlen: Nach Kandidatensuche nun "heiße Phase"
Knapp einen Monat vor den Pfarrgemeinderatswahlen am 20. März läuft die mediale Bewerbung österreichweit auf Hochtouren. Slogans wie "Weil wir hier Kirche gestalten" oder "Wo Stimmen Gewicht haben" ist auf Sujets zu lesen, mit denen in Zeitungsinseraten, auf Internet-Werbebannern, in Sozialen Netzwerken oder auch Schaukästen für die Wahl mobilisiert wird. "Eine hohe Beteiligung stärkt die Menschen, die sich bereiterklärt haben, als Kandidatinnen und Kandidaten in den kommenden Jahren aktiv das Pfarrleben vor Ort zu gestalten", erklärte Klaudia Achleitner, Sprecherin der PGR-Referentinnen und -Referenten Österreichs, am Mittwoch gegenüber Kathpress.
Die Corona-Situation habe in den Pfarren angesichts der Wahlen eine "Trotzdem-Haltung" ausgelöst, so die Wahrnehmung der Theologin. "Die Grundstimmung ist, dass es trotz der Lockdowns und der zunehmenden Vereinzelung möglich und gewünscht ist, dass wir gemeinschaftlich unterwegs sind und dies auch sichtbar ist."
Ein Indiz dafür sei der hohe Einsatz bei der Wahlvorbereitung. Derzeit stehe in den Pfarren vor allem Organisatorisches auf dem Programm, darunter vor allem die Fertigstellung der Kandidierendenlisten. Für die Gestaltung ihrer eigenen Werbung - in Schaukästen, Pfarrbriefen, Plakaten, Postwurfsendungen bis hin zu WhatsApp-Gruppen - seien die Pfarren "aktiv wie nie", verglich Achleitner die heurige Wahl mit anderen Wahljahren. "Infolge des Corona-bedingten Rückgangs bei den Gottesdienstbesuchen ist allen klar geworden, dass es nicht reicht, die Wahl bei den Verlautbarungen am Ende der Messe anzukündigen. Denn ein großer Teil der Pfarrbevölkerung kommt nicht in die Kirche."
Mit Blick auf Corona und der Vermeidung von großen Zusammenkünften von Menschen bei der Wahl setzen etliche Pfarren in verschiedenem Ausmaß auch auf die Briefwahl. So wurden laut Achleitner etwa in der Erzdiözese Salzburg 50.000 Briefwahl-Kuverts in den Umlauf gebracht - vielfach durch Einsatz ehrenamtlicher Austragender -, während in der Diözese Feldkirch sogar alle Haushalte mit den Wahlunterlagen versorgt wurden.
Das PGR-Referat unterstützt dies auf Österreich-Ebene - durch überregionale Medienarbeit, Austausch der Verantwortlichen oder auch die Gestaltung von Text- und Grafikelementen, die dann von den Diözesen und Pfarren für ihre Zwecke übernommen oder adaptiert werden können. Aktuell wurde etwa ein ganzes Magazin zur Wahl gestaltet: Das 16-seitige "inpuncto mittendrin", das diese Woche in einer Auflage von 324.500 Exemplaren erschienen und unter www.meinekirchenzeitung.at bzw. über die App "Meine Kirchenzeitung" auch digital abrufbar ist. Die Diözesanausgaben des Magazins enthalten Statements der jeweiligen Bischöfe mit Aufrufen zur Teilnahme an der Wahl.
Um Zielgruppen auch außerhalb der Kirchenzeitungsleser geht es bei der Bewerbung auf den sozialen Netzwerken, vor allem auf Facebook, Instagram und Twitter. Nutzer finden hier Aktionen wie die "Pfarre der Woche", verschiedenen Typen von Pfarrgemeinderäten ("Personas"), Best-Practice-Beispiele, Links sowie einen Countdown zur Wahl. Die Reichweite auf diesen Kanälen sei seit Jahresbeginn enorm gestiegen, hieß es dazu. So wurden etwa über Facebook allein seit Jänner 80.000 Personen erreicht, viermal mehr als die 22.394 im Quartal zuvor. Im Anlaufen begroffem ist zudem auch eine GoogleAds-Kampagne mit Bannern zur PGR-Wahl.
Wie viele Kandidierende es in den 3.016 katholischen Pfarren und 1.276 Seelsorgsstellen am 20. März für die rund 28.000 gewählten Sitze in den Pfarrgemeinderäten gibt, wird nicht zentral erfasst. Wahlberechtigt sind bei dem alle fünf Jahre wiederholten Urnengang 4,5 Millionen Katholikinnen und Katholiken. (Infos: www.pfarrgemeinderat.at)
Quelle: kathpress