Zsifkovics: Toni Stricker war "Vertoner der burgenländischen Seele"
"Er war der Vertoner der burgenländischen Seele": Mit diesen Worten hat der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics den am 16. Februar im Alter von 91 Jahren verstorbenen Musiker Toni Stricker gewürdigt. In seinem Nachruf am Donnerstag erinnerte er besonders an Strickers zahlreiche Kirchenkonzerte, "mit denen der begnadete Geiger und Komponist bei den Menschen religiöses Empfinden mit dem dankbaren Staunen über die pannonische Landschaft als besondere Schöpfung Gottes verbunden hat." Der Bischof betonte, dass der Geigenvirtuose im Laufe seiner langen Karriere "immer wieder, vor allem mit zunehmendem Alter, dem Nachdenken über verloren gegangene gesellschaftliche Werte künstlerischen Raum gegeben" habe.
So habe Stricker mit seiner 2008 uraufgeführten "Pannonischen Messe" ein Versprechen eingelöst, das er vor vielen Jahrzehnten dem ersten Bischof der Diözese Eisenstadt, Stefan Laszlo (1913-1995), gab. Dieses Werk steht für den Bischof "in der großen Tradition der Volksmessen im Stil von Schuberts Deutscher Messe". Und wie bei Schubert spreche aus Strickers Messe die Demut gegenüber Schöpfung und Schöpfer, "wobei immer der pannonische Lebensraum auf unverkennbare Weise durchgeklungen ist", so Zsifkovics. Die "Pannonische Messe" sei ein "wichtiges Vermächtnis für unser Land".
Der Familie des Verstorbenen, seinen Freunden, Wegbegleitern und dem Burgenland, "das einen seiner großen Kulturschaffenden verloren hat", sprach der Eisenstädter Bischof seine Anteilnahme aus.
Quelle: kathpress
