Schönborn: Leid und Krankheit annehmen, nicht ausblenden
Leidende und Kranke dürfen nicht ausgeblendet oder abgeschoben werden. Das hat Kardinal Christoph Schönborn anlässlich des "Welttages der Kranken" in seiner Freitagkolumne in der Gratiszeitung "Heute" eingemahnt. Eingeführt wurde dieser Gedenktag vor 30 Jahren von Papst Johannes Paul II., der - wie Schönborn erinnerte - Leid und Krankheit aus eigener Erfahrung kannte, weil er jahrelang schwer an Parkinson litt. Der polnische Papst sei mutig dazu gestanden und vielen ein Vorbild gewesen, ihre Krankheit anzunehmen, wenn sie nicht mehr heilbar ist. COVID habe uns allen gezeigt, dass niemand vor Krankheit völlig sicher sein kann, wies der Kardinal hin.
Schönborn nahm den Welttag der Kranken auch zum Anlass, den vielen Beschäftigten in der medizinischen Versorgung und in der Pflege zu danken. "Besonders denke ich an alle, die auf den Intensivstationen arbeiten. Ihr Dienst ist schwer, manchmal aufreibend und oft lebensrettend", schrieb Schönborn und erinnerte sich an seine eigene schwere Lungenerkrankung im Advent 2019: "Ich durfte es selber erfahren."
Dank gebühre auch allen, die in der medizinischen Forschung wirken. Vieles, was früher als unheilbar galt, könne heute geheilt werden, betonte der Wiener Erzbischof. Mehr als alles medizinische Können bräuchten die Kranken freilich echte menschliche Zuwendung. "Alle sind wir gefordert, ihnen Zeit und Liebe zu schenken, nicht nur heute", schloss Schönborn.
Feiern in ganz Österreich
Der von Papst Johannes Paul II. eingeführte Welttag der Kranken wird er jährlich am Gedenktag "Unserer lieben Frau von Lourdes" (11. Februar) begangen. Wie Kardinal Schönborn hatte auch Papst Franziskus in seiner Botschaft zum Welttag zu beständiger menschlicher Nähe zu Patienten aufgerufen und dem Gesundheitspersonal für seine Arbeit gedankt. Der Welttag ist zudem Anlass für spezielle Gottesdienste wie jenen am Freitagabend im Wiener Stephansdom mit Weihbischof Franz Scharl, bei dem Menschen die Krankensalbung oder einen besonderen Krankensegen empfangen können. Ähnliche Messfeiern gibt es auch in Innsbruck und Linz.
Im Burgenland feiert Bischof Ägidius J. Zsifkovics in der Pfarrkirche St. Martin an der Raab um 18 Uhr einen Gottesdienst mit Segnung der Kinder, Alten und Kranken, der - wie an jedem 11. des Monats - dem Landespatron Martin von Tours gewidmet ist. Auch die Reliquie des Heiligen kann bei dieser Feier auf besondere Art verehrt werden. In Salzburg besucht Weihbischof Hansjörg Hofer am Freitag die Stationen das Kardinal-Schwarzenberg-Klinikum in Schwarzach, im Rahmen des Besuches wird er auch einen Gottesdienst feiern.
Quelle: kathpress