11. Februar auch in Österreich im Zeichen des "Welttages der Kranken"
Am Freitag, 11. Februar, begeht die Katholische Kirche den 30. "Welttag der Kranken". Auch in Wien, Innsbruck und Linz wird darauf mit Appellen der Krankenhausseelsorge zu mehr Nähe und mit speziellen Gottesdiensten aufmerksam gemacht. Der Wiener Weihbischof Franz Scharl etwa lädt aus diesem Anlass alle, die physisch oder psychisch erkrankt sind, zu einem Gottesdienst in den Wiener Stephansdom ein (18 Uhr). Im Rahmen der Messe können Menschen die Krankensalbung oder einen besonderen Krankensegen empfangen. Die Sorge um die erkrankten Menschen ist für Scharl "eine Hausaufgabe in der Nachfolge Jesu, die uns alle menschlicher macht". Denn Jesus ist gekommen, "um die Nähe Gottes auch als heilende Begegnung erfahrbar zu machen".
Beim Sakrament der Krankensalbung legt der Seelsorger einer kranken Person die Hände auf und salbt während eines Gebets die Stirn und die Hände mit speziellem Krankenöl. Damit sollen leidende bzw. kranke Menschen innerlich aufgerichtet werden und Stärkung und Ermutigung erfahren. Dazu eingeladen sind alle Gläubigen, die ernsthaft physisch oder psychisch erkrankt sind, vor einer größeren Operation stehen oder unter zunehmender Altersschwäche leiden.
Alternativ wird im Stephansdom auch ein Krankensegen gespendet, den alle Teilnehmenden empfangen können. Dabei wird die besondere Nähe und Zuwendung Gottes im Leiden zugesprochen. Die Covid-Schutzmaßnahmen wie das Tragen einer FFP2-Maske und ein Meter Abstand zu Personen, die nicht im selben Haushalt leben, sind bei dem Gottesdienst zu beachten.
Auf dem Gebiet der Erzdiözese Wien gibt es knapp 80 hauptamtliche und 130 ehrenamtliche katholische Seelsorgerinnen und Seelsorger, die in 37 Krankenanstalten sowie fast 40 Alten- und Pflegeheimen Menschen begleiten. Sie führen seelsorgliche Gespräche, unterstützen bei der Auseinandersetzung mit der Krankheit und möchten Betroffenen und ihren Angehörigen durch Gottesdienste, Riten und Sakramente Halt und Zuversicht schenken.
Gesundheitspersonal nicht alleine lassen
Die Diözese Innsbruck forderte kürzlich dazu auf, das Gesundheitspersonal mit ihren Sorgen gerade während der Pandemie nicht alleine zu lassen. "Krankenhaus-SeelsorgerInnen sind dabei ebenfalls wichtige Ansprechpersonen für PatientInnen, Angehörige, aber auch Personal", betonte Hildegard Anegg, Leiterin der Krankenhausseelsorge der Tirol Kliniken.
Die Diözese Linz hat im Zusammenhang mit dem 11. Februar auf die Bedeutung der Krankenhausseelsorge hingewiesen. Durch die Corona-Pandemie sei Krankheit von der Krisensituation Einzelner zum gesellschaftlichen Dauerthema geworden, sagte Christiane Roser, Referentin für Krankenhausseelsorge in der Diözese Linz. Sie ist zudem als Seelsorgerin in einer Reha-Klinik in Bad Ischl tätig und weiß: "Menschliche Nähe und Zuwendung ist für kranke Menschen wichtiger denn je."
Papst dankt dem Gesundheitspersonal
Papst Franziskus ruft in seiner diesjährigen Botschaft zum "Welttag der Kranken" zu beständiger menschlicher Nähe zu Patienten auf und dankt dem Gesundheitspersonal für seine Arbeit: "Liebes Gesundheitspersonal, Ihr Dienst an der Seite der Kranken, den Sie mit Liebe und Kompetenz ausüben, geht über die Grenzen Ihres Berufs hinaus und wird zu einer Mission", schreibt der Papst. Dieses Engagement könne ein Zeichen göttlicher Barmherzigkeit sein. "Seid euch der großen Würde eures Berufs bewusst, aber auch der Verantwortung, die er mit sich bringt."
Der "Welttag der Kranken" wurde 1993 von Papst Johannes Paul II. eingeführt. Er fällt auf den 11. Februar, den Gedenktag "Unserer Lieben Frau von Lourdes". Der diesjährige 30. Welttag der Kranken steht unter dem Motto "Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist" (Lk 6,36). Jährlich veröffentlicht der Papst im Vorfeld eine Botschaft dazu.
Quelle: kathpress