Caritas St. Pölten: Not der Kinder in Osteuropa nicht vergessen
Unter dem Slogan "Not ist kein Kinderspiel" macht die Caritas der Diözese St. Pölten auf die Not von Kindern in Osteuropa aufmerksam. Gemeinsam mit der Osthilfe der Diözese St. Pölten sammelt man im Februar für Projekte, die vor allem Kindern in Albanien und in der Ukraine zugutekommen. "Als Caritas ist unser Ziel klar: Wir wollen allen Kindern eine hoffnungsvolle und gute Zukunft ermöglichen", betonte der St. Pöltner Caritas-Direktor Hannes Ziselsberger am Dienstag im Rahmen eines Online-Pressegesprächs.
Bürgerkriege, Wirtschaftskrisen und nicht zuletzt die Corona-Pandemie haben die Zukunft von Millionen Kindern weltweit noch unsicherer gemacht, so Ziselsberger. Durch die wirtschaftlichen Auswirkungen und das fehlende soziale Netz in vielen Ländern verschärfe sich die Armut. Vielen Kinder in osteuropäischen Ländern fehle es am Notwendigsten, wie Nahrung und Wärme, aber auch Bildungsmöglichkeiten. Gemeinsam mit der Osthilfesammlung in den Pfarren in der Diözese St. Pölten - Sammelsonntag ist der 13. Februar - wolle man diesen Kindern eine Zukunftsperspektive ermöglichen.
"Seit mehr als 30 Jahren unterstützt die Osthilfe der Diözese St. Pölten zahlreiche kirchliche Einrichtungen in den ehemaligen Ostblockländern bei der seelsorglichen und sozialen Arbeit", berichtete Axel Isenbart, Leiter des Ressorts Seelsorge in Lebenswelten in der Diözese St. Pölten und strich auch die Bedeutung der Pfarren für die Osthilfesammlung hervor. In den Kriegsgebieten der Ostukraine werde die soziale Lage der Bevölkerung durch Corona zusätzlich erschwert. Den Menschen fehle es an Grundlegendem, etwa ausreichend Lebensmitteln. In der Ukraine gebe es durch den Krieg an die zwei Millionen Binnenflüchtlinge. Korruption, Armut und große soziale Probleme in der Gesellschaft seien nach wie vor gegenwärtig.
Isenbart stellte die Sozialaktion "Mobiles Essen" des griechisch-katholischen Priesters Yuriy Yurchyk, Ökonom des griechisch-katholischen Exarchats Donezk vor. Seit Mitte Juli 2021 beliefern Pfarrmitglieder gemeinsam mit örtlichen Caritasmitarbeitern dreimal pro Woche Familien von Binnenflüchtlingen und vom Krieg betroffene Personen mit warmem Essen und Lebensmitteln. Mindestens 100 Frauen, Männer und Kinder werden auf diese Weise unterstützt. Ebenso erhalten Kinder und ihre Familien in Einrichtungen der Caritas und deren Partnerorganisationen Hilfe beim Lernen und werden mit Lebensmitteln und Medikamenten unterstützt.
Große Not auch in Albanien
Auch in Albanien leben viele Familien weit unter der Armutsgrenze, in prekären Verhältnissen, meist ohne Wasser, Stromanschluss oder geeignete Sanitäreinrichtungen. "Viele Kinder haben keine gerechte Chance auf ein gutes und gesundes Aufwachsen - und das, obwohl sie in Europa leben", sagte Caritas-Direktor Ziselsberger. Die Caritas der Diözese St. Pölten finanziere in Albanien unter anderem das Kinderzentrum Eden. "Es wird dort eine Umgebung geschaffen, in der die Kinder einen sicheren Zufluchtsort finden, konzentriert lernen können und wichtige Kompetenzen für das Leben erlernen", so Ziselsberger.
Fatma Merdani, Leiterin des Kinderzentrum Eden, berichtete über die Arbeit der Einrichtung, die rund 50 Kindern in der Hauptstadt Tirana eine Tagesbetreuung, Unterstützung beim Lernen, medizinische Versorgung und warme Mahlzeiten bietet. Ziel sei es, die Kinder auf ihrem Weg zum Pflichtschulabschluss zu unterstützen, Lust am Lernen zu vermitteln und gemeinsam Spaß zu haben.
"Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Tirana kümmern sich aber nicht nur um Kinder aus armutsbetroffenen Familien und unterstützten sie beim Homeschooling während der Pandemie, sondern sie beraten auch die Eltern, von denen viele sehr verzweifelt sind", berichtete Merdani. Ebenso teile man Lebensmittelpakete aus und koche im Rahmen der Aktion "mobile Küchen" gemeinsam mit den Familien zu Hause.
Spendenaktion für Kinder in Not in Osteuropa
Die Lage von Kindern in Not habe sich in den letzten Jahren noch mal verschärft, hielten die Caritas-Vertreter fest. Mit der Osthilfesammlung wolle man Kindern in Osteuropa eine Zukunftsperspektive ermöglichen. Am Sammelsonntag in den Pfarre bitte man deswegen um Spenden. Ebenso sei eine Spende jederzeit möglich unter: www.caritas-stpoelten.at/raw/spenden-helfen/spenden/geld-spenden/, oder: IBAN: AT28 3258 5000 0007 6000, Kennwort: Not ist kein Kinderspiel.
Quelle: kathpress