Bischof Krautwaschl lädt 120 Menschen zu vorsynodaler Versammlung
Zu einer vorsynodalen Online-Versammlung am 5. Februar hat Bischof Wilhelm Krautwaschl mehr als 120 Personen aus der Diözese Graz-Seckau eingeladen. "Der synodale Prozess, der im vergangenen Oktober begonnen hat, lädt uns alle ein, uns den aktuellen Herausforderungen sowohl in der Kirche als auch in der Gesellschaft zu stellen." Mit diesen Worten habe er unter anderem die Mitglieder von Domkapitel, Konsistorium, Priesterrat und Diözesanrat sowie Delegierte verschiedenster Bereiche, Fachexpertinnen und Fachexperten zur Teilnahme an der Versammlung aufgerufen. Zudem seien alle Gläubigen eingeladen, den Prozess im Gebet zu begleiten. Das berichtete die steirische Kirchenzeitung "Sonntagsblatt" (aktuelle Ausgabe).
Ursprünglich hätten sich die Teilnehmenden einen Tag lang gemeinsam auf Schloss Seggau im südsteirischen Leibnitz in die Themen vertiefen sollen. Coronabedingt sei das Treffen in den digitalen Raum verlegt worden. Das Team hoffe, "dass viele der Eingeladenen teilnehmen werden und trotz der digitalen Durchführung ein lebendiger Austausch in guter Atmosphäre möglich wird", zeigte sich Stefanie Schwarzl-Ranz vom Organisationsteam zuversichtlich.
Bei dem Treffen soll etwa über die Ergebnisse der rund 2.000 Rückmeldungen, die von Einzelpersonen und Gruppen per Online-Fragebogen, E-Mail oder Post eingelangt sind, beraten werden. Bischof Krautwaschl sei dabei die Unterscheidung von zwei Ebenen besonders wichtig: Welche Fragen müssen weltkirchlich behandelt und nach Rom zurückgespielt werden, und welche könne man vor Ort in der Diözese "anpacken"?
Gemeinsam auf dem Weg sein
Die Erkenntnisse der Versammlung werden in das österreichweite Dossier zur Weltsynode einfließen, aber "auch für die Weiterarbeit in unserer Diözese von Bedeutung sein", betonte Bischof Krautwaschl in seinem Einladungsbrief. Wichtig sei außerdem, dass die synodale Haltung, das gemeinsame "Auf-dem-Weg-Sein", auch im digitalen Raum spürbar werde. Denn es gehe nicht um das Produzieren von Papieren, wie Franziskus selbst betonte.
Der synodale Prozess sei kein Ereignis eines Tages, einer Arbeitssitzung, eines abgeschickten Fragebogens. Vielmehr sei er eine Einladung, aufzubrechen zu einem länger dauernden gemeinsamen geistlichen Unterwegssein mit vielen Stationen. Je mehr Menschen diesen Prozess auch innerlich, also aus einer Haltung der Mitverantwortung, tragen, je mehr Menschen eine ehrliche Erwartung haben, dass der Geist Gottes seiner Kirche genau jetzt in dieser Zeit Mut zu Entscheidungen und nötigen Veränderungen geben will, desto mehr Kraft habe das ganze Vorhaben.
Quelle: kathpress