Hilfswerk: Nach Wintereinbruch dramatische Situation im Nahen Osten
Der Winter hat seit vielen Tagen weite Teile des Nahen Ostens fest im Griff. Eisige Temperaturen und dazu tagelange Schneestürme haben das Leid und die Not unzähliger Menschen nochmals verschärft, wie die "Initiative Christlicher Orient" (ICO) am Mittwoch in einer Aussendung mitteilte. "Unsere Projektpartner berichten uns von verzweifelten Menschen und erschütternden Szenen", so ICO-Generalsekretärin Romana Kugler: "Kleine Schulkinder sitzen frierend und mit Decken notdürftig geschützt in den unbeheizten Klassenzimmern, Familien versuchen verzweifelt, ihre desolaten Häuser zu dämmen. Sie verdecken ihr scheibenlosen Fenster notdürftig mit Decken."
Aus dem gebirgigen Nordirak habe die ICO ein dringender Hilferuf erreicht, dass noch mehr Heizöl benötigt wird, damit die Menschen über den Winter kommen, so Kugler. Mehr als 130.000 Euro konnte das in Linz beheimatete Hilfswerk laut Aussendung bisher im Rahmen der Winternothilfe schon zur Verfügung stellen. Der Bedarf sei freilich weitaus größer. Im Nordirak wurden schon hunderte besonders bedürftige Familien mit Heizöl versorgt, damit sie ihre Unterkünfte warm halten können.
Neben Christen galt die Hilfsaktion auch muslimischen und jesidischen Familien. Im Libanon versorgte die ICO hauptsächlich kirchliche Schulen, Heime und weitere Sozialeinrichtungen mit Heizöl. In der zentralsyrischen Region Homs fanden Lebensmittelverteilungen statt. 250 bedürftige christliche und muslimische Familien konnten mit dem Notwendigsten versorgt werden.
In Aleppo stattete die ICO u.a. 1.200 Kinder und Jugendliche mit Winterjacken und Winterschuhen aus. Auch die von der ICO finanzierte Sozialküche der Pfarre St. Francis in Aleppo läuft auf Hochtouren. Seit geraumer Zeit schon wird das zu Beginn selbst gesteckte Ziel von eintausend täglichen warmen Mahlzeiten erreicht. Am Dienstag konnte ein besonders Jubiläum gefeiert werden: Die 100.000. Mahlzeit wurde ausgegeben.
Doch so intensiv die Hilfe auch ist, die Not sei noch viel größer. Kugler: "Gerade erst haben uns auch Nachrichten aus Syrien erreicht, dass es so gut wie keine Heizmaterialien und auch keinen Strom mehr gibt. Die Menschen leiden unvorstellbar." Jeder Euro an Spenden mache in einer solchen Situation einen Unterschied "und kann einem Kind oder einer Familie das Überleben sichern", so die ICO-Generalsekretärin, die dringend um Spenden bat.
(Infos: www.christlicher-orient.at bzw. www.facebook.com/initiativechristlicherorient)
Quelle: kathpress