Kardinal Schönborn lenkt Blick auf Corona-Folgen für Jugendliche
Kardinal Christoph Schönborn lenkt den Blick auf die Belastungen, die die Covid-Pandemie für Jugendliche darstellt. In seiner wöchentlichen Kolumne in der Zeitung "Heute" (Freitag) ließ der Wiener Erzbischof unter dem Titel "Jugend und Corona" sechs Betroffene zu Wort kommen, die er - wie er schrieb - selbst danach befragte, wie sie die Pandemie erleben und was sie sich von den Erwachsenen wünschen. Die Antwort sei einhellig ausgefallen: "Mehr Wertschätzung dafür, wie viel wir eigentlich einstecken." Und vor allem wünsche sich die Jugend mehr Hoffnung und Zuversicht. Schönborn dankte für die klaren Worte und appellierte: "Halten wir zusammen. Dann geht es uns allen besser!"
Die "enorme Belastung für uns junge Leute" durch Corona habe die von ihm befragte Lisa angesprochen: "Wir haben praktisch zwei Jahre zu Hause verbracht. Das hat schon etwas mit uns gemacht." Es sei kaum möglich gewesen, Freunde zu treffen, Geburtstage zu feiern, gemeinsam Hobbys nachzugehen. Und dabei seien Freundschaften gerade für Heranwachsende wichtig, wie Stephanie dem Kardinal verdeutlicht habe: "Freunde sind die Menschen, die einen am besten verstehen, und das fehlt dann einfach. Das macht es noch schwieriger, wenn man keine Menschen hat, mit denen man das gemeinsam durchstehen kann."
Dass die Pandemie auch seelische Wunden hinterlassen habe, hätte ihm Barbara über ihre Mitschüler und Mitschülerinnen berichtet, schrieb Schönborn weiter: "Essstörungen, Depressionen, Angstzustände, dazu kommen Leistungsdruck und unerfüllbare Erwartungshaltungen der Erwachsenen." Abschließend zitierte der Erzbischof den eindrücklichen Wunsch der 17-jährigen Emma: "Wir wollen einfach glücklich sein!"
Quelle: kathpress