Kindergartenträger: Fachkraftmangel mit Ausbildungsoffensive begegnen
Einen qualitativ hochwertigen und kostenfreien Kindergartenplatz für jedes Kind in Österreich fordern mehrere große private Kindergarten-Trägerorganisationen. In einer Aussendung anlässlich des Tages der Elementarbildung am 24. Jänner wies die Initiative "Auftrag Bildung. Trägerinitiative Kinderbetreuung" am Donnerstag einmal mehr auf die Notwendigkeit bundesweiter Maßnahmen in der frühkindlichen Bildung hin.
Ebenso bemängelte die Plattform einen eklatanten Fachkräftemangel. Diesem müsse mit einer Ausbildungsoffensive sowie einer Attraktivierung des Berufs entgegengewirkt werden. In der Initiative vereint sind Caritas, Diakonie, die St. Nikolausstiftung der Erzdiözese Wien, Hilfswerk, Kinderfreunde, Volkshilfe sowie der "Bundesverband Österreichischer Elternverwalteter Kindergruppen" (BÖE).
Der Fachkräftemangel in der Elementarpädagogik sei nicht erst seit Beginn der Pandemie ein Problem, betonten die Verantwortlichen. "Neben der Verbesserung der Rahmenbedingungen, damit das Personal im gewählten Beruf bleibt, braucht es Maßnahmen zur Gewinnung von neuem Personal, insbesondere eine Ausbildungsoffensive", forderte Caritas-Oberösterreich-Geschäftsführerin Edith Bürgler-Scheubmayr.
"Nur mit verbesserten Rahmenbedingungen können Inklusion und Chancengerechtigkeit in der ersten Bildungseinrichtung erreicht werden", erklärte der Geschäftsführer der St. Nikolausstiftung, Elmar Walter. Auf die besonderen Betreuungsbedürfnisse von Kindern mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten wies auch Diakonie-Österreich-Sozialexpertin Johanna Pisecky hin. Jedes Kind müsse Anspruch auf einen kostenfreien und qualitativ hochwertigen Kindergartenplatz haben. Dass es bei Weitem nicht genügend Plätze für Kinder mit Behinderungen gebe, sei "beschämend".
Weitere Forderungen der Initiative sind die bundesweite Vereinheitlichung der Rahmenbedingungen, damit alle Kinder gleiche Bildungschancen bekommen und die damit verbundene Beendigung des "Fleckerlteppichs" in der Elementarpädagogik. Auch bei der Gruppengröße sei es höchste Zeit, bundesweite, evidenzbasierte Mindestqualitätsstandards zu schaffen, so die Kindergarten-Träger. Es mache einen großen Unterschied, ob Betreuungspersonen für 3 oder für 8 Kinder zuständig sind und ob in einer Gruppe 8 oder 15 Kleinkinder sind.
Quelle: kathpress