Wiener Neustadt: Neue Caritas-Schule für Sozialberufe
"Die Corona-Krise hat verdeutlicht: Sozialberufe sind systemrelevant." Das betonte der geschäftsführende Direktor der Wiener Caritas, Klaus Schwertner, anlässlich der Präsentation einer neuen Ausbildungsform in Wiener Neustadt. "Wenn zuletzt zu Recht häufig von dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel im Pflege- und Sozialbereich die Rede war, dann ist die Caritas-Schule Wiener Neustadt eine punktgenaue Antwort auf diese Herausforderung." Die neue "Ausbildung mit Zukunfts- und Jobgarantie" wird gemeinsam von der Caritas der Erzdiözese Wien und dem Land Niederösterreich getragen; das Projekt erläuterten neben Schwertner auch Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (VP) und Schulleiter Hans Christian Kailich in einer Aussendung am Montag.
Der Startschuss für die berufsbegleitende Schule für Sozialbetreuungsberufe erfolgt im Februar und kann auch von Personen jenseits des Schulalters und Quereinsteigenden besucht werden. Die neue HLW (Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe) für Sozialmanagement öffnet für Schüler ab 14 Jahren im Herbst 2022; die mit Matura abschließende Ausbildung hat als Schwerpunkt wirtschaftliche und soziale Inhalte inklusive Praktika. Bereits länger am Standort Wiener Neustadt befinden sich für Jugendliche ab 14 die Fachschule für Sozialberufe und die Fachschule für soziale Berufsorientierung.
Heute gefragter denn je
Mitarbeitende in Sozial- und Gesundheitsberufen sind gefragter denn je, wies Klaus Schwertner hin. Studien zeigten, dass bis 2030 in ganz Österreich zusätzlich 100.000 Fachkräfte in der Pflege sowie im gesamten Sozialbereich benötigt werden. Der Caritas-Vertreter zeigte sich erfreut darüber, dass sich so viele Menschen wie noch nie sich für einen entsprechenden Beruf entscheiden und dass auch die Politik erkannt habe, "dass mit dem Fachkräftemangel auch eine Riesenchance verbunden ist: 100.000 zu besetzende Stellen sind schließlich auch 100.000 Arbeitsplätze von morgen."
Teschl-Hofmeister bezeichnete die Sicherstellung einer modernen Pflegeversorgung als "eine der ganz zentralen Herausforderungen der Zukunft", Niederösterreich lege darauf einen klaren Fokus. Das Personal sei dabei die wichtigste Ressource, die Caritas Wien ein "langjähriger und verlässlicher Partner" im Ausbildungsbereich. Wiener Neustadt sei bereits jetzt "die" Bildungsmetropole Niederösterreichs und bekomme nun den neuen Schwerpunkt "Sozialmanagement" der Caritas-Schule dazu, sagte Bürgermeister Klaus Schneeberger.
Absolventen der Schule für Sozialbetreuungsberufe können sich Arbeitgeber, Arbeitsort und die verschiedensten Funktionen im Sozialbereich "im wahrsten Sinne des Wortes aussuchen", warb Schulleiter Kailich um Interessierte. Anmeldungen seien ab sofort möglich, im Jänner und Februar werden online auch noch Infotage angeboten. Frühere Absolventen arbeiten laut Kailich heute als Pflegefachkräfte, als Behindertenbetreuende, Familienhelferinnen, andere besuchten weiterführende Bildungseinrichtungen wie Fachhochschulen oder Universitäten. (Info: www.wn.caritas-schule.at)
Quelle: kathpress