Pastoralamtsleiter: Bei Synodalem Prozess "diözesanes Ohr" vergrößern
Als eine gute Gelegenheit, das "diözesane Ohr" zu vergrößern, sieht der Wiener Pastoralamtsleiter Markus Beranek den derzeit laufenden Synodalen Prozess. "Es lohnt sich, sich auf diesen Weg einzulassen, weil sich damit die Qualität des Gespräches und der gemeinsamen Entscheidungsfindung weiterentwickeln könnte", sagte der Pastoralamtsleiter im Interview mit der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag" (Ausgabe 13. Jänner). Beranek ist in der Erzdiözese Wien mit der Leitung des Prozesses betraut.
Papst Franziskus habe mit dem angestoßenen Prozess "eine große Vision", so Beranek. "Wir als Kirche sollten verstärkt eine Haltung einüben, dass Menschen den Mut zum offenen Wort haben, gleichzeitig aber auch die Bereitschaft, einander achtsam zuzuhören." Es sei aber ganz wesentlich, dass es ein Übungsweg sei. "Wir üben, was wir im Grunde schon da und dort erfolgreich tun oder wo noch Luft nach oben ist."
Der Heilige Stuhl habe, etwa mit Onlineformularen, das kommunikative "Handwerkszeug" zur Verfügung gestellt, damit "möchten wir das 'diözesane Ohr' vergrößern". Die Ergebnisse würden dann im März ausgewertet und auf der Ebene der Bischofskonferenz weiterbehandelt. "Sie werden uns auch in einer Diözesanversammlung, die für kommenden September geplant ist, beschäftigen", so Beranek. Die Ausgangslage habe sich durch Corona natürlich erschwert, wandte er ein, er hoffe trotzdem auf zahlreiche Fragefelder, beispielsweise aus dem Bereich der Pfarrgemeinderäte, die im März neu gewählt werden.
Nicht einfach "Hausübung" machen
Das klare Ziel des Prozesses sei die Bischofssynode in Rom 2023. Auf dem Weg dorthin lade Franziskus "ganz ausdrücklich" dazu ein, sich zu beteiligen, "etwa wenn er sagt: Wir können heute eigentlich nur Kirche sein, wenn wir das synodal sind, wenn wir achtsam im Gespräch bleiben und voneinander lernen". Für die Erzdiözese bedeute das, "nicht einfach eine Hausübung zu machen" und ein Papier in Rom abzuliefern, versicherte Beranek. Vielmehr wolle man alle einladen, den Synodalen Prozess auf allen Ebenen einzuüben und zu lernen, in einer neuen Haltung miteinander die plurale Wirklichkeit und ihre Herausforderungen in den Blick zu nehmen. "Wenn unsere Gespräche dazu beitragen, Synodalität vor Ort fruchtbarer zu leben, dann ist das gelungen", zeigte sich der Pastoralamtsleiter überzeugt.
(Infos zum synodalen Prozess in der Erzdiözese Wien: apg21.at/synod)
Quelle: kathpress