Schönborn segnete Kapellen für Schwesternkonvente in Kritzendorf
Kardinal Christoph Schönborn hat am Montag zwei Kapellen bei den Barmherzigen Brüdern in Kritzendorf gesegnet. Diese befinden sich in den beiden neuen Konventen der Schwesterngemeinschaften "Schwestern der Notleidenden" und "Königin der Apostel", in denen fortan insgesamt neun Schwestern leben. Sie haben eine Krankenpflegeausbildung absolviert und werden in Zukunft bei der Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner im Heim der Barmherzigen Brüder in der zu Klosterneuburg gehörenden Ortschaft mitwirken und Aufgaben in der Seelsorge übernehmen.
Der Wiener Erzbischof stand ebenso einem Festgottesdienst vor und nahm in seiner Predigt besonderen Bezug auf die Berufung von Ordensleuten. Ebenso wies er, wie die Barmherzigen Brüder Österreich am Dienstag in einer Aussendung mitteilten, auf das Charisma der nun drei in Kritzendorf wirkenden Ordensgemeinschaften hin, die im Sozial- und Gesundheitsbereich tätig sind.
Ebenfalls bei dem Gottesdienst anwesend war der Provinzial der Österreichischen Ordensprovinz der Barmherzigen Brüder, P. Frater Saji Mullankuzhy. Es sei "eine große Freude, dass wir auf diese professionelle Unterstützung zählen dürfen, die vor allem auch den menschlichen Aspekt und die geistliche Dimension des Menschen im Blick hat", erklärte der Ordensobere. Zu den Missionsschwestern Königin der Apostel pflege seine Gemeinschaft schon seit Jahren eine "ganz wunderbare Zusammenarbeit", während er mit den "Sisters of the Destitute" aus Indien, die jetzt ihren ersten Konvent in Österreich eröffnen, sogar seit seit seiner eigenen Kindheit persönlich verbunden sei.
Kooperation über Ordensgrenzen hinweg
Die Missionsschwestern "Königin der Apostel" (Societas Missionalis Sororum Reginae Apolostolorum, SRA) ist eine römisch-katholische Missionsgesellschaft, die 1923 in Wien gegründet wurde. 1927 wurden die ersten Ordensfrauen nach Indien entsandt und 1939 die ersten indischen Schwestern in die Gemeinschaft aufgenommen. 1949 erhielten die Missionsschwestern ihre päpstliche Approbation. Bereits seit 1965 sind auch indische Schwestern in Europa tätig. Neben den Niederlassungen in Österreich (Wien, Hollabrunn, Kritzendorf und Ried) ist die Gemeinschaft auch in Indien, Deutschland, Italien, auf den Philippinen, in Uganda sowie in der Slowakei tätig. Weltweit gehören ihr über 800 Schwestern an. In Indien und auf den Philippinen betreut die Kongregation vorwiegend Sozialeinrichtungen und Schulen, in Europa arbeiten die Schwestern hauptsächlich in der Krankenpflege und in Kindergärten.
Die Gemeinschaft der "Sisters of Destitute" (Schwestern der Notleidenden) wurde 1927 in Chunangamvely, Alwaye gegründet und ist die erste Kongregation für Frauen im südwestindischen Bundesstaat Kerala mit dem Ziel, für Notleidende jeder Kaste, Weltanschauung und Religion zu sorgen. Die Ordensschwestern sind als Ärztinnen, Krankenpflegerinnen, Gesundheitsberaterinnen, Anwältinnen, Physiotherapeutinnen, Sozialarbeiterinnen oder Lehrerinnen in Asien, Europa, Afrika und den USA tätig. Die Gemeinschaft unterhält in Indien Einrichtungen für Kranke und Notleidende, Rehazentren Kinder mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen, Gesundheitszentren für Aids- und Krebskranke, Tageszentren für Jugendliche und Kleinkinder arbeitender Mütter, Arzneimittelausgaben für Arme, Büchereien, Altenheime sowie Schulen.
Bei den Barmherzigen Brüdern ist die österreichische eine von weltweit 18 Ordensprovinzen. Die Gemeinschaft ist in 52 Staaten auf allen Kontinenten mit 404 Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens vertreten. Geführt werden diese von weltweit ca. 1.000 Ordensbrüdern gemeinsam mit etwa 64.000 haupt- und 29.000 ehrenamtlich Mitarbeitenden. In der Österreichischen Ordensprovinz mit Standorten in Österreich, Tschechien, Ungarn und der Slowakei betreiben die Barmherzigen Brüder gemeinsam mit fast 9.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an rund 30 Standorten zwölf Krankenhäuser sowie zahlreiche weitere Sozial- und Gesundheitseinrichtungen wie Alten- und Pflegeheime, Lebenswelten für Menschen mit Behinderungen, eine Therapiestation für Drogenkranke, Hospize sowie Kur- und Wellnesseinrichtungen.
Quelle: kathpress