Ökumene: Heimische Kirchen unterstützen Geflüchtete in Griechenland
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) unterstützt mit seinem Spendenprojekt 2022 geflüchtete Menschen in Griechenland. Konkret geht es um ein Hilfsprojekt der Orthodoxen Kirche Griechenlands, in dem Menschen auf der Flucht auf vielfältige Weise geholfen wird, damit sie ein Leben in Würde führen können. Beim zentralen Gottesdienst des ÖRKÖ zur Gebetswoche am Donnerstag, 20. Jänner, um 18 Uhr in der Wiener Michaelerkirche werden für das Projekt Spenden gesammelt. Aber auch bei vielen anderen Gottesdiensten in ganz Österreich und weiteren Veranstaltungen im Laufe des Jahres soll die Solidarität mit den Geflüchteten in Griechenland im Mittelpunkt stehen.
Mehr als 120.000 Geflüchtete leben aktuell in Griechenland, zumeist in prekären Verhältnissen. Trotz rechtlich gesicherter Mindeststandards seien die Lebensverhältnisse in vielen Flüchtlings-Camps entwürdigend, so der ÖRKÖ. Da staatliche Programme zur Förderung der Unterbringung ausgelaufen sind, würden die Geflüchteten außerhalb der Camps immer öfter obdachlos, insbesondere in den Städten Athen und Thessaloniki.
Das Leben in den Camps und auf der Straße bedeute eine sehr hohe psychische und physische Belastung, insbesondere für Familien mit Kindern. Betroffene berichteten von Depressionen und Suizidgedanken. Chronische Krankheiten und ein anfälliges Immunsystem aufgrund mangelhafter Ernährung seien weit verbreitet. Viele Geflüchtete in Griechenland hätten zudem einen ungesicherten Status: Die Bearbeitungszeiten von Anträgen auf Asyl, Umsiedlung oder Familienzusammenführung seien mit sechs bis18 Monaten sehr lang. Angesichts unzureichender Informationen, mangelnder Sprachkenntnisse und komplexer rechtlicher Verfahren hätten die Menschen kaum eine Möglichkeit, aus eigener Kraft ihre Lebenssituation zu verbessern.
Das Flüchtlingsprogramm der Griechisch-orthodoxen Kirche unterstützt die Geflüchteten. Die Mitarbeiter beraten die Geflüchteten in rechtlichen Fragen, bereiten Anträge vor und helfen ihnen bei Behördengängen. Bei gesundheitlichen Problemen und Traumata vermitteln sie die Geflüchteten an Fachorganisationen in ihrem Netzwerk. In den letzten Jahren hätten zahlreiche Klientinnen und Klienten Unterkunft, Haushalts - und Arbeitslosengeld, medizinische Versorgung, Schulbildung und andere Sozialleistungen von staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren erhalten. Viele Geflüchtete können nun selbst Arbeit und Wohnraum suchen und sich besser in die griechische Gesellschaft integrieren. (Infos: www.oekumene.at)
Quelle: kathpress