Steiermark: Pfarrer scheidet aus Priesteramt aus
Der Pfarrer von Kindberg und Leiter des dortigen Seelsorgeraumes, Andreas Monschein, tritt aus persönlichen Gründen als Pfarrer zurück und scheidet aus dem Priesteramt aus, wie er am Sonntag bekanntgab. Für seine Entscheidung gebe es letztlich viele Gründe und einen etwas konkreteren Auslöser. "Nach langer Überlegung, viel Nachdenken, Begleitung und einigem Ringen habe ich Bischof Wilhelm darum gebeten, mich von meiner Aufgabe als Pfarrer freizustellen und ab Februar ein Laisierungsverfahren einzuleiten", wird Monschein auf der Homepage der Diözese Graz-Seckau zitiert.
Er sei unter anderem zur Einsicht gekommen, nicht mehr in zölibatärer Lebensform leben zu wollen. "Ich habe eine Frau kennengelernt, mit der eine gemeinsame Zukunft möglich scheint und mit der ich diesen neuen Weg gemeinsam beschreiten will", so Monschein. "Ich möchte auch in dieser Hinsicht ehrlich sein und versuchen, in der Wahrheit zu leben. Diese Wahrheit bedeutet für mich, kein langes Doppelleben zu führen oder ein Versteckspiel zu betreiben, sondern ehrlich einzugestehen, dass ich mein Weiheversprechen, das ich vor zwölf Jahren aufrichtig und ebenso ehrlich getroffen habe, nicht mehr leben kann und leben möchte."
Die Diözese Graz-Seckau bedauert den Abschied des engagierten Priesters. "Andreas Monschein war ein beliebter Priester, Pfarrer und Seelsorgeraumleiter in unserer Diözese Graz-Seckau. Für sein Engagement und seine Dienste auch in vielen diözesanen Gremien und Arbeitsgruppen sind wir ihm sehr dankbar", so Generalvikar Erich Linhardt. Mit seinem Schritt gehe ein wertvoller Priester verloren. "Aber wir wünschen Andreas Monschein für seine Zukunft natürlich alles Gute und Gottes Segen", so der Generalvikar.
Bis zum Herbst, wo für die Pfarren und den Seelsorgeraum eine längerfristige Lösung gefunden werden soll, wird Johann Feischl, der pensionierte Propst von Bruck an der Mur, die Pfarren von Andreas Monschein begleiten und betreuen. Die Feier der Gottesdienste und Sakramente seien bis zu einer endgültigen Lösung gewährt, denn auch einige Priester und Diakone der Umgebung hätten ihre Unterstützung bereits zugesagt, teilte die Diözese mit.
Die Präsidentin der Katholischen Aktion Steiermark, Andrea Ederer, hat sich unterdessen im ORF-Steiermark im Blick auf die Causa gegen den Pflichtzölibat ausgesprochen. "Ich finde es sehr bedauerlich, dass der verpflichtende Zölibat, wie er im Moment im Kirchenrecht besteht, so viele Priester immer wieder daran hindert, den priesterlichen Dienst auszuüben. Ich finde, unsere Kirche sollte endlich den Weg beschreiten, das zu ändern", so Ederer.
Quelle: kathpress