Burgenland: Jugend-Plattform zum Synodalen Prozess gestartet
In der Diözese Eisenstadt wurde eine Jugend-Plattform zur Begleitung des kirchlichen Synodalen Prozesses gestartet. Unter www.kreiseziehen.at soll Interessierten - allen voran Kindern, Jugendlichen und Lehrpersonen - ermöglicht werden, ihrer Stimme Ausdruck zu verleihen. Initiiert wurde die Plattform von der Arbeitsgemeinschaft der ReligionslehrerInnen "feel the pulse", wie die Diözese Eisenstadt am Montag mitteilte.
"Der Religionsunterricht trägt den synodalen Weg der Diözese Eisenstadt mit", betonte die Arbeitsgemeinschaft. Schon jetzt gebe es vielfältige Beiträge bezüglich Meinungen, Wünschen, Ideen und Anregungen für die Zukunft der Kirche. Noch bis Februar solle weiterdiskutiert und gesammelt werden. Die Ergebnisse werden dann als Arbeitspapier an Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics übergeben.
"Viele Jugendliche und junge Erwachsene können mit Kirche oft nicht mehr viel anfangen", betonte das Team von "feel the puls". Umso wichtiger sei es, mit ihnen ins Gespräch zu kommen, so die Überzeugung der Initiatoren.
Priester und Bischof seien "gut beraten, mehr als einmal hier nachzulesen, was wir Jugendliche denken!", lautet eines der Statements auf der Plattform, auf der der gesamte Prozess mitverfolgt werden kann. Jeder könne, sofern er sich an die Forenregeln halte, seine Meinung publizieren. "Dabei ist es völlig egal, ob der Beitrag von einer ganzen Gruppe verfasst wird oder von Einzelpersonen - schriftlich, in Bildern oder als Video", unterstrich Walter Hermann, der für die Internetplattform zuständig ist.
Plakate, die in alle Schulen verteilt werden, sollen darüber hinaus motivieren mitzudenken, mitzureden und sich in den Synodalen Prozess einzubringen. "Die Vielfalt der Beiträge zeigt schon jetzt - mitten im Prozess - dass jungen Menschen die Zukunft der Kirche durchaus ein Anliegen ist", betonte Doris Ziniel, Religionslehrerin vom Team "feel the pulse".
Über 300 Jugendliche haben sich auf der Plattform zum jetzigen Zeitpunkt bereits geäußert. Zu vielfältigen Themen: Vom Wunsch nach interessanter gestalteten Gottesdiensten, über den Einsatz in Begleitung und Betreuung von alten, kranken und Not leidenden Menschen, bis hin zu Themen wie "Gleichberechtigung als Frau", "Akzeptanz gegenüber LGBTIQ+" sowie "Segnung von homosexuellen Partnerschaften" werde auf der Plattform alles geteilt und könne "Kreise ziehen", so die Arbeitsgemeinschaft.
Synodaler Prozess "drückt die Schulbank"
Auch in Tirol werden derzeit spezielle Unterlagen, die den Synodalen Prozess thematisieren, für den Religionsunterricht an höheren Schulen erarbeitet, wie auf dem Webauftritt der Diözese Innsbruck nachzulesen ist. Anhand der vom Bischöflichen Schulamt entwickelten Materialien sollen Schülerinnen und Schüler "einerseits den Ablauf und die Funktion einer Synode kennenlernen, andererseits auch zur gemeinsamen Teilnahme als Gruppen in der Klassengemeinschaft angeregt werden".
Die Beteiligung ist allen Interessierten auch hier auf einer Website (www.dibk.at/synode) möglich. Für Einzelpersonen sieht der Synodale Prozess in der Diözese Innsbruck einen Online-Fragebogen mit sieben Fragen vor. Alle eingegangenen Rückmeldungen werden anonym für die Weltsynode 2023 in Rom zusammengefasst.
Quelle: kathpress