Lackner: Freigabe der Suizidbeihilfe war "schwerstes Ereignis"
"Das wohl schwerste Ereignis des letzten Jahres war die gesetzliche Freigabe des assistierten Suizids." Mit dieser klaren Feststellung ließ Erzbischof Franz Lackner bei der Jahresschlussandacht am Freitag im Salzburger Dom aufhorchen. Ausgehend von den ernsten biblischen Texten des Gottesdienstes benannte der Vorsitzende der Bischofskonferenz die gesellschaftlichen Verwerfungen im Zuge der Pandemie, aber auch den Missbrauch an Kindern in der Kirche oder die ökologischen Bedrohungen als weitere dunkle Punkte im Jahresrückblick. "Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch", hielt dem der Erzbischof ein Wort von Hölderlin entgegen. Diese Wahrheit befähige den Menschen mit bestem Wissen und Gewissen weiterhin einen Beitrag am Gelingen einer Gesellschaft in Gerechtigkeit und Liebe zu leisten.
Im Blick auf das Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes und die gesetzliche Neuregelung der Suizidbeihilfe gehe es jetzt nicht darum, Schuldige zu benennen. Aus christlicher Sicht sei jedoch klar, dass "das Leben eine einzigartige, göttliche Gabe" sei. "Darum möchte ich alle Christgläubigen aufrufen. Vergessen wir nicht, Gott hat uns erschaffen! Auch das Leben ist uns nur geliehen. Nun ist es an der Zeit, wie man von den frühen Christen zu bezeugen wusste, dass man von uns sagen können wird: Christen tun das nicht."
Ein anderer "wunder Punkt" sie auch die ökologische Lage, wie der Salzburger Erzbischof weiter ausführte und sagte: "Die uns anvertraute Natur, stöhnt unter der Last von Auswüchsen, die wir zu verantworten haben. Natur ist Schöpfung, uns gegeben, auf dass sie Mensch und Tier nähre und Heimat gebe. Sie blutet aus vielen Wunden." Ursachen dafür seien Ausbeutung und Gewinnmaximierung mit negativen Auswirkungen für den Menschen. "Nehmen wir uns für das neue Jahr vor, unseren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Als Diözese haben wir beschlossen, einen Gutteil des Baubudgets für den Klimaschutz zu reservieren", kündigte Lackner an.
Der Bischofskonferenz-Vorsitzende schloss mit einem weiteren "Vorsatz, den ich anempfehlen darf: das Gebet." So würden die Bischöfe in Österreich gerade zu Beginn des Neuen Jahres zum Gebet aufrufen, denn es schaffe "Frieden und Zufriedenheit".
Quelle: kathpress