Schönborn: Sternsinger bringen Hoffnung in "belastete Situation"
Die Sternsinger bringen Hoffnung und "die Freude der Weihnacht" in "eine belastete Situation". Das hat Kardinal Christoph Schönborn beim Besuch der Sternsingergruppe der Pfarre Votivkirche am Montagvormittag in Wien gesagt. Der Besuch beim Wiener Erzbischof stellt traditionell den Auftakt der Sternsingeraktion der Katholischen Jungschar dar. Bis 9. Jänner 2022 ziehen in ganz Österreich als Kaspar, Melchior und Balthasar verkleidete Kinder und Jugendliche von Haus zu Haus, verkünden die Weihnachtsbotschaft und sammeln für einen guten Zweck.
In den folgenden Tagen stehen Besuche bei vielen weiteren kirchlichen Würdenträgern und Politikern auf dem Programm - u.a. am 28. Dezember bei Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und am 30. Dezember bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen.
Die Kinder gehen trotz niedriger Temperaturen und Anstrengungen jedes Jahr mit "Freude und Begeisterung von Haus zu Haus", wies der Kardinal hin, das sei "bewundernswert". Er selber gehe auch jedes Jahr mit einer Sternsingergruppe aus dem Bereich der Erzdiözese Wien mit und könne sich so unmittelbar vom Engagement der Kinder und Jugendlichen überzeugen. Gerade dass es Kinder und Jugendliche sind, die sich für andere Menschen in Not engagieren, mache die Sternsingeraktion zu etwas ganz Besonderem, so der Kardinal. "Das ist ein sehr starkes und lebendiges Zeichen."
Inhaltlicher Schwerpunkt der Sternsingeraktion 2021/22 ist die Unterstützung indigener Völker im brasilianischen Regenwald. Für Kardinal Schönborn, der selbst 2019 an der Amazonien-Synode in Rom teilgenommen hat, ist der Einsatz für die Menschen in dieser Region besonders wichtig. "Es ist das größte Waldgebiet der Welt und durch die maßlose Ausbeutung extrem gefährdet", so der Kardinal. "Die indigenen Völker sind besonders bedroht", deswegen sei es auch das Anliegen von Papst Franziskus gewesen, auf diese Menschen aufmerksam zu machen und ihnen zu signalisieren, "dass sie nicht vergessen sind", sagte Schönborn.
Coronakonforme Sternsingeraktion
Um die Sammlung trotz Corona so sicher wie möglich zu gestalten, greife man auf ein Hygienekonzept zurück, so die Dreikönigsaktion (DKA) der Katholischen Jungschar. Das heißt, es gelte die Maskenpflicht in geschlossenen Räumen und das Abstandhalten im Allgemeinen, dazu komme eine 3G-Regelung für alle teilnehmenden Kinder und Jugendliche sowie die Betreuenden. Gesungen werden darf nur im Freien und mit großem Abstand.
Aufgrund der Pandemiesituation habe man sich dieses Jahr entschlossen, die Spendenmöglichkeiten zu erweitern, teilte die DKA mit. So biete man mit der Aktion "Click & Bless" (www.sternsingen.at/clickandbless) die Möglichkeit, sich als "vierter König" zu betätigen und Glück- und Segenswünsche mit wenigen Clicks in einem Kurzvideo weiterzutragen. Das Video lässt sich über soziale Medien oder in einer persönlichen Nachricht versenden. Ebenso neu ist die Möglichkeit, via Facebook dabei helfen, die Kassa von Caspar, Melchior und Balthasar zu befüllen. (www.facebook.com/dreikoenigsaktion)
Sternsingen - Segen und Hoffnung
Bei der jährlich durchgeführten Sternsingeraktion bilden Kinder und Jugendliche das Fundament der größten entwicklungspolitischen Spendenaktion Österreichs. Mit dem Erlös unterstützt werden 500 Hilfsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika, die sich besonders Menschen in Not widmen, deren Armut sich durch die Pandemie drastisch verschlimmert hat.
Österreichweit sind jedes Jahr über 85.000 Sternsinger aus 3.000 Pfarren im Dienst der guten Sache unterwegs. Im vergangenen Jahr haben die Sternsinger österreichweit über 13 Millionen Euro für den guten Zweck "ersungen".
(Spendenmöglichkeit: IBAN: AT23 6000 0000 9300 0330 oder online auf www.sternsingen.at/spenden)
Scheuer: Segen auch für Benachteiligte im Süden
"Ich bin froh, dass die Sternsingeraktion auch in dieser Zeit möglich ist", versicherte der Linzer Bischof Manfred Scheuer zum Start am 27. Dezember in einer Video-Grußbotschaft. "Die Dreikönigsaktion wird so nicht nur für uns zum Segen, sondern auch für die Menschen in den benachteiligten Regionen dieser Erde."
In der Aussendung der Diözese Linz zum Start der Sammelaktion der Katholischen Jungschar (Kj) wird auf die diesjährige Schwerpunktregion Amazonien hingewiesen, wo die Sternsinger zum Überleben indigener Völker und damit des Regenwaldes beitragen. Eingefordert würden auch das Recht auf Selbstbestimmung, wirtschaftliche Unabhängigkeit, kulturspezifische Gesundheitsversorgung und eine "Bildung, die Kinder und Jugendliche auf ein Leben sowohl im Dorf als auch in der sie umgebenden Welt vorbereitet".
8.000 Sternsinger in Salzburg
"Die Pfarren in der Erzdiözese Salzburg und im ganzen Land sind bereit und motiviert", versicherte Angelika Hechl, Geschäftsführerin der Katholischen Jungschar in Salzburg zum nun beginnenden Einsatz von rund 8.000 jungen Salzburgern. Sie verwies auf das in Kooperation mit dem Gesundheitsministerium erarbeitete detaillierte Hygienekonzept, zusätzlich zur 3G-Regel seien rund 30.000 Antigen-Selbsttests in der ganzen Erzdiözese vorgesehen.
Quelle: kathpress