NÖ-Pflegeorganisationen rufen zu Zusammenhalt und Impfung auf
Die Trägerorganisationen der mobilen Pflege in Niederösterreich - Caritas, Hilfswerk, Rotes Kreuz und Volkshilfe - haben am Montag, dem Jahrestag der ersten Covid-19-Impfung im größten österreichischen Bundesland - dazu aufgerufen, "Spaltung und Zwietracht entschieden entgegenzutreten sowie die Möglichkeit der Impfung wahrzunehmen". Gemeinsam mit NÖ-Sozial-Landesrätin Teschl-Hofmeister dankten die Hilfsorganisationen allen, "die dazu beitragen, diese Krise zu meistern" und betonten: "Nur gemeinsam können wir diese Krise bewältigen."
Die Pandemie verlange von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Pflege- und Betreuungsberufen seit Beginn im März 2020 viel ab. Rund 17.000 Niederösterreicher seien derzeit auf mobile Pflege in den eigenen vier Wänden angewiesen, tagtäglich betreut werden sie von 4.400 Pflegekräften, "engagiert und mit großem Fachwissen". Dass trotz der seit einem Jahr zurückliegenden ersten Impfstiche in die Oberarme von älteren Personen sowie Pflegekräften immer wieder mit großen Einschränkungen und Maßnahmen zurechtgekommen werden muss, sei für das Fachpersonal eine große Herausforderung, berichtete der St. Pöltner Caritasdirektor Hannes Ziselsberger: "Denn zum Tragen von Schutzausrüstung zum Schutz unserer Kundinnen und Kunden, kommt auch die persönliche Betroffenheit, etwa durch Kinder im Homeschooling oder Corona-Erkrankte in der eigenen Familie."
Caritas, Hilfswerk, Rotes Kreuz und Volkshilfe baten ihre Beschäftigten, "weiterhin durchzuhalten". Alex Bodmann, geschäftsführender Caritasdirektor der Erzdiözese Wien, die in Niederösterreich für das Wein- und Industrieviertel zuständig ist, erklärte: "Die Pandemie kann vorübergehen - zumindest dann, wenn sich möglichst viele Menschen in Österreich impfen lassen. Es liegt ein Stück weit auch in unserer Hand." Die Krise habe jedenfalls gezeigt: "Die Pflege ist systemrelevant." Wenn die Bundesregierung mit Februar eine allgemeine Impfpflicht einführt, "sollten wir jetzt alles unternehmen, um dieser verpflichtenden Impfung zuvorzukommen". Jeder Tag zähle, so Bodmann. Unter den Mitarbeitenden herrsche eine überdurchschnittlich hohe Impfbereitschaft.
Eine Spaltung und Polarisierung zwischen bereits Geimpften und noch nicht Geimpften "hilft uns nicht weiter", betonten die Träger der mobilen Pflege in Niederösterreich. Alle Verantwortungsträger in Politik und Gesellschaft riefen sie dazu auf, "Brücken zu bauen und gegen Spaltung, Hass und Hetze vorzugehen. Was wir brauchen, ist der Blick auf das Gemeinsame, auf Solidarität und Nächstenliebe."
Quelle: kathpress