Bischof Krautwaschl: Gott in allen Menschen sehen
"Gott in allen Menschen zu sehen, verleiht der Familie und der gesamten Menschheit einen erstrebenswerten Sinn." Das betonte der Bischof der Diözese Graz-Seckau, Wilhelm Krautwaschl, in seiner Predigt zum Fest der Heiligen Familie am Sonntag im Grazer Dom. Er appellierte, "einem Menschen stets so zu begegnen, als wäre Gott zugegen", denn dadurch öffne sich - zumindest ein Stück weit - die Wirklichkeit Gottes. "So mit Menschen umzugehen, würde ein wahrlich geschwisterliches und damit auch friedvolles Umgehen unter dem Menschengeschlecht bewirken, das zu einer einzigen Familie zusammenwächst."
Wenn man tief in sich hinein höre, dann müsse man sich wohl, "bei alledem, was wir um das Leben, dessen Anfang und auch Ende wissen", eingestehen, dass das Leben ein Geschenk sei. Die Menschen seien nicht Herren über das Leben, vielmehr sei es uns "von Gott geschenkt", und damit letztlich unverfügbar.
Gerade in Bezug auf manche "zeitgeistige Strömung", die sowohl den Lebensanfang wie auch das Ende willkürlich planbar machen wolle, sei das "eine Ansage". Daraus folge, dass der Mensch nur dort bis ins Letzte ernst genommen werde, wo immer seine Herkunft von und Bezogenheit auf Gott hin als Angelpunkt betrachtet werde. "Wir werden dem Menschen nur gerecht, wenn wir ihn in der Beziehung zu und Abhängigkeit von Gott sehen", so Krautwaschl.
Hofer: Familie ist "Grund- und Keimzelle der Kirche"
Weil die Familie die Basis einer jeden Gesellschaft bildet, gehört es zur Verantwortung und Pflicht der Politik, familienfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Das betonte der Salzburger Weihbischof Hansjörg Hofer in seiner Predigt zum Fest der Heiligen Familie im Salzburger Dom am Sonntag.
Die Familie sei aber auch die "Grund- und Keimzelle der Kirche". "Sie ist der primäre Ort, wo die Kinder mit Gott in Beziehung kommen, wo sie beten lernen, wo sie schrittweise hineinwachsen können in die Welt des Glaubens, wo sie aber auch Solidarität, Verlässlichkeit, Treue, Verantwortung, Konfliktbewältigung usw. erleben und lernen", so der Salzburger Weihbischof.
Die Erfahrungen der Pandemie hätten in besonderer Weise gezeigt, "wie wichtig und zugleich gefährdet die Familie ist und wie notwendig die Familien Unterstützung brauchen", so Hofer. Besonders betroffen mache ihn der "schmerzliche Riss", der wegen der Coronaimpfung durch manche Familien gehe. "Das trennt eine Familie und spaltet die Gesellschaft". Besonders schlimm sei, dass dabei "nicht selten der Unfriede und Fanatismus größer sind, als die Liebe und Versöhnungsbereitschaft". Er rufe deshalb dazu auf, die Heilige Familie "demütig und inständig um ihre machtvolle Hilfe für all diese betroffenen Familien" zu bitten, so Hofer.
Quelle: kathpress