Glettler: In Zeiten kollektiver Ermüdung dem Licht Raum geben
In Zeiten wachsender Frustration, persönlicher und kollektiver Ermüdung ist es umso wichtiger, dem Licht Gottes, "das uns weihnachtlich angeboten wird", mehr Raum zu geben. Das betonte der Innsbrucker Bischof Herrmann Glettler in seiner von der Diözese Innsbruck nachgereichten Predigt am Christtag. "Sobald wir uns für das Licht entscheiden, können wir von Gott besucht und von seinem Licht erfüllt werden", so Glettler.
Es scheine ihm, dass heuer viele Menschen aufgrund der Verunsicherungen durch die Corona-Krise bewusster und "vielleicht auch etwas demütiger Weihnachten gefeiert haben". Glettler erinnerte an die Hirten am Feld von Betlehem, die selbst von einer himmlischen Lichtfülle überrascht wurden. "Gott selbst hat diese verunsicherten, an den Rand gedrängten Menschen höchst persönlich besucht."
Der Bischof ermutigte dazu, auf Gottes Licht zu schauen und es aufzusaugen, "um lichtvoll zu werden inmitten der dunklen Abgründe menschlicher Egoismen und Lieblosigkeiten". Wenn man dem "Friedenslicht" aus Betlehem Raum gebe, dann sei das "weihnachtliche Wunder der Versöhnung" möglich, zeigte sich Glettler überzeugt.
Das Licht von Betlehem sei "Gottes Herzensenergie - seine höchstpersönliche Gegenwart. Dieses sei uns anvertraut, um es weiterzugeben." Nun gelte es, dem Licht der Zuversicht Raum zu geben und sich dafür einzusetzen, dass arbeitslose, alte, gebrechliche, psychisch belastete und körperlich beeinträchtige Menschen nicht unter die Räder einer rücksichtslosen Beschleunigung des Lebens kommen. "Was kann ich beitragen, um dem Licht mehr Raum zu geben?", das sei "die eigentliche weihnachtliche Frage".
Quelle: kathpress