Schönborn bei "Licht ins Dunkel": Alle müssen aufeinander zugehen
Kardinal Christoph Schönborn hat zu Weihnachten zu mehr Miteinander in der Gesellschaft aufgerufen. Derzeit nähmen Spannungen und Konflikte zu, je größer die Krise der Corona-Pandemie werde. "Aber das ist nicht der menschliche, nicht der österreichische Weg", sagte der Wiener Erzbischof am 24. Dezember als Gast in der ORF-Sendung "Licht ins Dunkel". Alle müssten Schritte aufeinander zu machen und dürften "nicht den anderen als bösen Feind sehen", unterstrich der Kardinal. "Unser Land muss zusammenhalten."
Schönborn erwähnte auch seine vorweihnachtlichen Treffen mit Spitzenpolitikern in der vergangenen Woche, darunter mit Bundespräsident Alexander van der Bellen, Innenminister Gerhard Karner, Integrationsministerin Susanne Raab und Bundeskanzler Karl Nehammer. Es seien "sehr gute, ernste Gespräche" gewesen, wobei der Grundtenor eindeutig dieses "Miteinander" gewesen sei, sagte der Kardinal. Wie zu Beginn der Coronakrise gelte es auch weiterhin, die Herausforderungen gemeinsam anzugehen.
Als Mittel für den gemeinsamen Weg kam Schönborn auch auf die drei von Papst Franziskus propagierten Worte "Bitte, Danke, Entschuldigung" zu sprechen. Diese drei Worte sagten bereits, worum es beim guten Auskommen miteinander gehen müsse. "Es ist immer besser, dankbar zu sein, einander um etwas zu bitten und sich gegenseitig zu verzeihen." Auch die verschiedenen Religionen sollten diese Grundhaltung im Umgang miteinander pflegen.
Auch Vertreter anderer Glaubensgemeinschaften waren in der "Licht ins Dunkel"-Sendung zu Gast, darunter der Wiener Gemeinderabbiner Schlomo Hofmeister und der orthodoxe Erzpriester Nikolaus Rappert. Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ), Ümit Vural, appellierte ebenfalls zu mehr Zusammenhalt. Es gelte, das Verbindende in den Mittelpunkt zu stellen. Für den Präsidenten der buddhistischen Religionsgesellschaft, Gerhard Weißgrab, ist ebenfalls das Gemeinsame, das Miteinander, der Dialog das Wichtigste. "Ohne das geht es nicht."
Quelle: kathpress