Pandemie: Zsifkovics-Aufruf zu Miteinander und Versöhnung
Der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics hat in seiner Weihnachtsbotschaft an die Katholiken im Burgenland zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur Versöhnung aufgerufen. "Jetzt ist nicht die Zeit des Gegeneinander, sondern die Zeit des Miteinander, der Versöhnung und der Aufmerksamkeit", so der Bischof in seiner in der Eisenstädter Kirchenzeitung "Martinus" veröffentlichten Botschaft.
Viele Menschen machten sich Sorgen um die Zukunft, viele seien müde und ausgelaugt, aufgewühlt und unberechenbar. "Extremismen von gestern" kämen an die Oberfläche: "Rechtsextremisten, antisemitische Gruppierungen, Staatsverweigerer und Wissenschaftsskeptiker gehen auf die Straße"; viel hätten unterschiedliche Motive, aber "ähnliche Ziele und leider auch Verschwörungstheorien verbinden sie miteinander", zeigte sich der Bischof besorgt und fügte hinzu: "Auch ich habe keine Antworten, das Virus spaltet."
Er wolle aber auf jeden Fall allen danken, die in den Spitälern bis zur Erschöpfung arbeiten und jenen, die sich dafür auch noch anpöbeln lassen. Er danke den systemrelevanten Diensten, "die leider schon wieder vergessen sind" und den "Leib- und Seelsorgern". Seine Gebete und guten Wünsche gelten zudem den Einsamen und Vergessenen, schrieb Zsifkovics. Und er bete "für jene, die uns fehlen" und "für jene, die uns viel Kummer bereiten".
Weihnachten sei kein nostalgisches Fest, es gehe nicht um den "Traum von einer heilen Welt", so der Bischof. Sondern: "Weihnachten ist wirklich, so wirklich, dass es sogar weh tut. Dieses Fest ist ein Aufschrei gegen alles, was in einer Parallelwelt zurechtgebastelt wird."
Quelle: kathpress