Bischöfe: Zu Weihnachten Licht für andere sein
Zum bewussten Erleben der Vorbereitungstage auf das Weihnachtsfest auch in Zeiten der Pandemie haben österreichische Bischöfe in ihren dieswöchigen Kirchenzeitungen aufgerufen. Die Gläubigen sollten "Licht" sein für andere und im derzeit "unrunden Leben" Hoffnung schenken, appellierte etwa der Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl im steirischen "Sonntagsblatt": "Wenn wir dieses Licht füreinander sind, werden alle Probleme klein." Der St. Pöltner Bischof Alois Schwarz machte in der "Kirche bunt" im Blick auf den vierten Adventsonntag das "Sich-Verschenken" und die Suche nach Ruhemomenten vor Weihnachten zum Thema. Der Feldkircher Bischof Benno Elbs trat für Respekt, Verständnis und Wertschätzung ein.
Durch seine Menschwerdung zu Weihnachten habe Gott ausgedrückt, "dass wir zu ihm und dass wir zusammengehören - als eine Menschheit", unterstrich Krautwaschl. Zugleich habe Gott als Schöpfer allen mit der Geburt Jesu dem Menschen Würde zugesprochen. Dass alles einfach werden und es keine Not geben würde, habe Gott nie versprochen, wohl aber, "dass es stets Hoffnung für alle gibt, die in sein Licht treten". Somit bringe das weihnachtliche Licht "göttlichen Frieden" und Geborgenheit.
Moment der Ruhe und Selbstlosigkeit
Der St. Pöltner Diözesanbischof Alois Schwarz erinnerte daran, sich nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich auf das Fest vorzubereiten. Weihnachten in christlichem Sinn erfordere eine "Vorbereitungszeit des Herzens", wobei manchmal gelte: "Weniger ist mehr". Körper und Geist sollten zur Ruhe kommen, Stress gelte es herauszunehmen. "Die Ruhe und der Frieden, die Sie innerlich leben, wird sich äußerlich auf die Begegnungen mit Menschen und auf das Fest auswirken", so der Bischof. Eine "Begegnung mit dem Heiligen" erfordere Zeit, könne aber viel Freude vermitteln.
Auch auf das Schenken als ein zentraler Ausdruck des Weihnachtsfestes kam Schwarz zu sprechen: "Gott schenkt sich in Jesus, um an der Seite der Menschen in diese Welt einzutauchen und den irdischen Weg mit den Menschen zu teilen." Dabei habe Gott keine Mühen gescheut. Es sei wichtig, auch die Erfahrung des Sich-Verschenkens zu erleben. "Auch Kinder dürfen lernen, dass Weihnachten nicht bloß ein Erfüllen einer materiellen Wunschliste ist, sondern auch damit verbunden ist, wie sehr sie sich als Menschen für andere Menschen einsetzen, mit ihnen teilen, ihnen eine Freude bereiten oder beispielsweise ihnen helfen." Erst dadurch erhalte Weihnachten den christlichen Festcharakter.
Wertschätzung und Respekt
Der Feldkircher Bischof Benno Elbs machte im Interview mit den "Vorarlberger Nachrichten" (Donnerstag) Mut, auch in schwierigen Zeiten aufeinander zuzugehen. Dem Mitmenschen mit Vertrauen, Neugierde und Interesse gegenübertreten, ihm Wertschätzung und Liebe zeigen, sei "genau das, was wir als Gesellschaft heute dringend brauchen", zitierten die Tageszeitung den Bischof. Das Coronavirus habe in den vergangenen Monaten zu viele gegeneinander ausgespielt. "Den anderen zu verstehen versuchen, auch wenn man nicht dieselbe Meinung teilt, würde Frieden stiften", gab der Bischof für Weihnachten mit auf den Weg.
Zugleich äußerte Elbs "Wertschätzung und speziellen Dank" gegenüber "all jenen, die in Zeiten der Pandemie Tag und Nacht anderen helfen". Der Bischof hatte zuvor die Intensivstation im Feldkirch LKH besucht. Im Interview würdigte er die "Liebe" und den "Einsatz, mit dem sich dort die Menschen in schwierigster Situation um andere kümmern".
Quelle: kathpress