
Salzburger "Rupertusblatt" hat erstmals Chefredakteurin
Mit Ingrid Burgstaller steht erstmals in der 76-jährigen Geschichte des "Rupertusblattes" eine Frau an der Spitze der Wochenzeitung der Erzdiözese Salzburg. Burgstaller folgt als neue Chefredakteurin dem im März plötzlich verstorbenen Karl Roithinger nach, wie die Erzdiözese am Montag in einer Aussendung mitteilte.
Die 1976 geborene Oberösterreicherin studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaft sowie Politikwissenschaft in Salzburg und gehört der Redaktion des Rupertusblattes bereits seit August 2002 an, seit April 2019 war Burgstaller auch Pressereferentin im Amt für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Erzdiözese Salzburg. Seit vielen Jahren war Burgstaller zudem Chefin vom Dienst und stellvertretenden Chefredakteurin im Rupertusblatt. Nach dem Tod Roithingers übernahm sie die Redaktionsleitung bereits interimistisch.
Erfreut über die Personalentscheidung zeigte sich Erzbischof Franz Lackner. "Ingrid Burgstaller hat die ganze Erzdiözese im Blick und ist ob ihrer Umsicht und ihrer unaufgeregten Professionalität allseits bekannt und geschätzt", so Lackner laut Aussendung. Er freue sich sehr, "dass wir mit ihr eine erfahrene und kompetente Expertin für die Chefredaktion gewinnen konnten". Der Erzbischof wünschte Burgstaller Gottes reichen Segen für ihren Dienst und dankte für ihren schon bisher geleisteten Einsatz.
"Über den Tellerrand" hinaus
"Die zentrale Aufgabe der Kirchenzeitungen ist die Berichterstattung über die Vielfalt der Kirche: das heißt von der Pfarre bis zum Papst, von der Ortskirche bis zur Weltkirche", hielt die neue Chefredakteurin fest. Im Rupertusblatt werde mit einer lokalen Ausrichtung gezeigt, "wie bunt, lebendig und vielfältig Kirche in der Erzdiözese ist". Dazu komme die Berichterstattung über kirchliche und gesellschaftliche Debatten. "Aufgabe einer Kirchenzeitung soll es auch sein, jenen eine Stimme zu geben, die nicht oder kaum gehört werden", erklärte die Publizistin. Dazu sei es notwendig, "neben der Kirche vor Ort über den Tellerrand zu blicken".
Um auf "neuen und mutigen Wege in die Zukunft zu gehen", wie Papst Franziskus fordert, brauche es auch eine Sprache, die die Menschen gut erreicht. "Die Kirchenzeitungen können dazu ganz wesentlich beitragen", zeigte sich Burgstaller überzeugt.
Nach dem Tod Karl Roithingers habe das Rupertusblatt ohne seinen langjährigen Chefredakteur, Ratgeber und Mentor auskommen müssen. Burgstaller könne sich dabei auf eine "großartige Redaktion" stützen. Gemeinsam und mit journalistischem Know-how solle daran arbeitet werden, dass die Kirchenzeitung als Teil der Medienlandschaft "die Herausforderungen der Zukunft gut meistern kann", so Burgstaller.
Das Rupertusblatt erschien - damals unter dem Namen "Rupertibote" - erstmals am 28. Oktober 1945. Die Wochenzeitung der Erzdiözese Salzburg will zur kirchlichen und gesellschaftlichen Meinungsbildung beitragen und zugleich "eine lebensnahe Hilfe und eine Stütze in unterschiedlichen Lebenslagen sein", teilte die Erzdiözese Salzburg als Alleinbesitzerin des Blattes mit.
Quelle: kathpress