Caritas-Generalsekretärin Parr: Europa profitiert von Migration
Zum UN-Welttag der Migranten am Samstag hat Caritas-Österreich-Generalsekretärin Anna Parr zu einem positiven und "auf Rechten basierenden, menschenzentrierten und zukunftsorientierten Zugang zu Migration" aufgefordert. Migrantinnen und Migranten bereicherten die Gesellschaft in zahlreichen Facetten und seien darüber hinaus für die Aufrechterhaltung von Bereichen wie Gesundheits- und Sozialwesen, Lieferketten und öffentlichem Verkehr in ganz Europa "unverzichtbar", betonte Parr in einer Aussendung. Dennoch würden sie "viel zu oft mit stereotypen Schubladisierungen, Diskriminierungen und Anfeindungen konfrontiert".
Europa brauche Migration und hängt auch von ihr ab, um die Entwicklung des Kontinents und das Wohlergehen seiner Bürger aufrecht zu erhalten, zeigte sich die Caritas-Generalsekretärin überzeugt. Sie verwies dazu auf entsprechende Ergebnisse einer Studie im Auftrag der EU-Kommission. Demnach ist statistisch beispielsweise einer von fünf Arbeitnehmern in der Lebensmittelverarbeitung in der EU im Ausland geboren. "Es ist höchst an der Zeit, dass wir diese Beiträge auch öffentlich anerkennen, die Migrantinnen und Migranten, in vielen wichtigen Bereichen als wertvolle Arbeitskräfte leisten", so Parr.
Stattdessen erlebten Migranten einen "Mangel an Solidarität" und seien auch diejenigen, die am ehesten die Auswirkungen wirtschaftlicher Krisen zu spüren bekommen, mahnte die Caritas-Generalsekretärin zu einem Blick auf prekäre Arbeitsbedingungen und das höhere Armutsgefährdungsrisiko, dem migrantische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Vergleich zu ihren einheimischen Arbeitskollegen ausgesetzt seien. "Migrantinnen und Migranten brauchen denselben Zugang zu Arbeitsplätzen, die ihrem formalen Bildungsniveau entsprechen, offizielle Verträge, faire Arbeitsbedingungen und das gleiche Gehalt wie Einheimische in der gleichen Position", forderte Parr.
Quelle: kathpress