Klimaticket: Diözese Linz bietet Zuschuss für Angestellte an
Die Diözese Linz begrüßt die Einführung des Klimatickets und unterstützt dieses zukunftsweisende Projekt mit einem "Klimaticket-Bonus" in der Höhe von bis zu 330 Euro für das Klimaticket OÖ oder Österreich. Alle Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer können den Bonus in Anspruch nehmen. Das gab die Diözese Linz am Freitag in einer Aussendung bekannt. Reinhold Prinz, Diözesan-Finanzdirektor und Ökonom, erklärte zur neuen Möglichkeit, öffentliche Verkehrsmittel zu einem weit günstigeren Preis als bisher zu nutzen, mit dem Zuschuss wolle die Diözese "den Blick innerhalb der Kirche für unsere Um- und Mitwelt schärfen und dazu anregen, das öffentliche Verkehrsnetz im Sinn der Emissionsreduktion zu nützen".
Das sei dringend notwendig, denn die Verkehrsemissionen sind seit dem Jahr 1990 um 49 Prozent gestiegen und machen etwa ein Drittel des österreichischen Treibhausgas-Ausstoßes aus. In Oberösterreich beispielsweise verursacht der Verkehr mehr als 3.000 Kilogramm CO2 pro Person und Jahr.
Der Umweltsprecher in der Diözese Linz, Prof. Michael Rosenberger, unterstrich: In der Umweltethik sei seit langem klar, dass die Mobilität ein Schlüsselbereich für mehr Klimaschutz und Biodiversitätsschutz ist. Deshalb finde sich dieses Anliegen auch in den 2017 beschlossenen Umweltleitlinien der Diözese Linz. Doch im Gegensatz zur öffentlichen Diskussion komme dabei dem E-Auto nur der letzte Platz in der Prioritätenliste zu. Denn es bleibe ein Individualverkehrsmittel mit "sehr begrenzten Einsparpotenzialen". "Erste Priorität hat hingegen die Verkehrsvermeidung. Zweite Priorität hat die Verkehrsverlagerung. Hier geht es um den Umstieg auf sanftere Verkehrsmittel als den PKW: Das (Dienst-)Fahrrad auf kurzen Strecken, die öffentlichen Verkehrsmittel auf mittleren und langen Strecken", erklärte Rosenberger.
Dass es bei der Mobilität auf der persönlichen Ebene um grundsätzliche Fragen geht, betonte Brigitte Gruber-Aichberger, Direktorin von der Abteilung Pastorale Berufe: "Die Möglichkeiten des Klimatickets rücken das Mobilitätsverhalten von uns allen in ein neues Licht. Es geht nicht nur um die Anfahrt zur Arbeit, sondern um die Grundfrage: Kann ich, will ich wann immer es geht, öffentliche Verkehrsmittel nützen und so einen Beitrag zum Klimaschutz leisten?"
Weil es keine leichte Angelegenheit sei, Mobilitätsgewohnheiten umzustellen, wirbt Rosenberger für den Umstieg und verwies in der Aussendung auf die individuellen Vorteile des umweltfreundlichen Pendelns und Reisens: "Sanfte Mobilität in öffentlichen Verkehrsmitteln eröffnet viele Freiheiten: Die Freiheit, Mitmenschen zu begegnen und ins Gespräch zu kommen; die Freiheit, auszuruhen oder zu schlafen; die Freiheit, sich auf den Arbeitstag vorzubereiten oder ihn nachklingen zu lassen; ... Auf diese Weise hat die Nutzung des öffentlichen Verkehrsmittels auch eine spirituelle Dimension."
Bei allem guten Willen gebe es dennoch Hürden, gab Gruber-Aichberger zu bedenken, da "die Verkehrssituationen regional sehr unterschiedlich sind und auch die persönliche Lebens- und Berufssituation eine Rolle spielt, ob dieses Angebot günstiger, umweltfreundlicher Fortbewegung gewählt wird". Die Direktorin verwies auf den dringend nötigen Ausbau der Infrastruktur und des Angebots im Bereich der sanften Mobilität.
Das seien neben dem günstigen Klimaticket unerlässliche Voraussetzungen, um das Ziel der Klimaneutralität 2040 zu erreichen. Magdalena Hartl-Fischer, Betriebsratsvorsitzende im Pastoralamt der Diözese Linz, unterstrich die Dringlichkeit eines umweltfreundlichen Lebensstils, um die Klimaerhitzung aufzuhalten, "Denn es ist schon 5 nach 12 und rasches Handeln ist erforderlich", appellierte sie: "Klimaschutz betrifft uns alle!"
Allen Beteiligten sei klar, dass dies nach der bereits bestehenden Homeoffice-Regelung nur ein weiterer Schritt von vielen ist, um seitens der Diözese Linz im Bereich Mobilität aktiv zur Klimaneutralität beizutragen, hieß es abschließend.
Quelle: kathpress