Bischöfe am Marienfeiertag: Mit Glaube und Hoffnung Pandemie begegnen
Österreichs Bischöfe haben am 8. Dezember dazu aufgerufen, mit Glaube, Hoffnung und Gebet der Pandemie zu begegnen sowie auf das Verbindende zu achten. Erzbischof Franz Lackner sprach wörtlich von einer durch das Virus verursachten "Katastrophe", und von gesellschaftlichen Spaltungen infolge der Pandemie. Demgegenüber brauche es "Glaube, Hoffnung, Erinnerung und Besinnung auf den guten Anfang in Gott", so der Salzburger Erzbischof unter Bezugnahme auf den Marienfeiertag. Denn dieser mache deutlich:
In Maria hat Gott ein kleines Stückchen Paradies bewahrt.
In seiner Predigt erinnerte Lackner an den Franziskanerpater Petrus Pavlicek, den Gründer des Rosenkranzsühnekreuzzugs in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Seither bete die Gebetsgemeinschaft segensvoll um Frieden in der Welt und in den Herzen der Menschen. "Dieser Gebetsbewegung wollen wir uns anschließen und viele Menschen einladen zu beten, so der Erzbischof, denn: "Geeintes Gebet ist eine Kraft, das die Barmherzigkeit Gottes auf uns herabzieht."
Elbs: Vom Mitmenschen größer denken
Der Blick auf Maria könne lehren, "auf das Verbindende und Gemeinsame zu achten und kleinere Auseinandersetzungen nicht eskalieren zu lassen", gab Bischof Benno Elbs beim Festgottesdienst in der Feldkircher-Nikolaus-Kathedrale, zu bedenken, der live auf Radio Ö2 gesendet wurde. Er nannte als Beispiel die biblische Geschichte der Hochzeit von Kana, "wo Maria von Jesus in recht flapsiger Manier angeredet wird". Maria sei damals auf das forsche Wort Jesu nicht weiter eingegangen, "sondern sieht - so stelle ich mir das vor - mit einem Lächeln darüber hinweg." Diese Haltung brauche es auch angesichts einer "spürbaren "Grundgereiztheit, die sich rasch in Form von Wut, Ablehnung und Abwertung gegenüber anderen entlädt." Deshalb sei es wichtig, auf den Umgangston zu achten. "Suchen wir nicht den Streit, sondern das Verbindende. Gehen wir aufeinander zu, aber gehen wir nicht aufeinander los."
Der Mensch, der sich wie Maria zu Gott zuwendet, werde nicht kleiner, sondern größer, gab der Feldkircher Bischof zu bedenken. "Denn durch Gott und zusammen mit ihm wird der Mensch groß und sich seiner besonderen Würde bewusst." Von daher sollte man von den Mitmenschen "größer denken". Auch gelte es von der Freiheit größer zu denken, "die mehr ist als eine Ich-Veranstaltung. Meine Freiheit ist eine geteilte Freiheit, eine Freiheit in Gemeinschaft: Nur, wenn wir miteinander und füreinander leben, kann sich wahre Freiheit entfalten."
Marketz: Wie Maria auf Gottes Liebe vertrauen
Als aktuelles Vorbild und große Fürsprecherin hat Bischof Josef Marketz die Gottesmutter Maria beim Festgottesdienst zum Marienfeiertag im Klagenfurter Dom bezeichnet. Maria habe sich und ihr Leben ohne Einschränkungen Gott anvertraut. Mit Blick auf die Herausforderungen unserer Zeit rief Bischof Marketz dazu auf, besonders auch in Zeiten der Pandemie nach dem Vorbild Marias auf die Gnade und das Geschenk der Liebe Gottes zu den Menschen zu vertrauen und sich "immer wieder aufs Neue Gott zuzuwenden".
Der Gottesdienst wurde auch via Livestream auf www.kath-kirche-kaernten.at/dom-klagenfurt-live übertragen und musikalisch von Vokal- und Instrumentalensemble der Dommusik mitgestaltet. Zu hören war die "Missa brevis in G-Dur" von Wolfgang Amadeus Mozart.
Quelle: kathpress