Lackner: Regierung gebührt Respekt und Vertrauensvorschuss
Erzbischof Franz Lackner hat die politischen Kräfte zu einem Mindestmaß an Gemeinsamkeit aufgerufen und sich für einen Vertrauensvorschuss der neuen Regierung gegenüber ausgesprochen. Kaum angelobt hätte es aus den Nachrichtengeräten gedröhnt: "Keine Schonung, keine 100-Tagefrist." Auch habe es sofort den Ruf nach Neuwahlen gegeben. Zudem scheine "in unserer Kommunikationswelt weithin nicht eine Hermeneutik des Vertrauens, sondern des Verdachts zu herrschen", merkte der Vorsitzende der Bischofskonferenz im Rahmen seiner Predigt am Marienfeiertag im Salzburger Dom kritisch an und hielt dem entgegen: "Jeder ehrliche Anfang verdient Respekt und einen Vorschuss an Vertrauen."
"Die großen Probleme, deren es in unserer Zeit nicht wenige gibt, werden wir nur mit einem Mindestmaß an Gemeinsamkeit schaffen", zeigte sich der Salzburger Erzbischof überzeugt. Unmittelbar nach der Angelobung der neuen Regierungsmitglieder am Montag hatte der Vorsitzende der Bischofskonferenz bereits betont, dass Österreich gerade jetzt zur Bewältigung der Pandemie mit ihren weitreichenden Folgen eine stabile Regierung und gute Entscheidungen brauche.
Daher sei es zu begrüßen, dass sehr rasch und verantwortungsvoll die nötigen personellen Entscheidungen getroffen wurden, um die Regierungsarbeit in der Koalition fortzusetzen. Bundeskanzler Karl Nehammer und den neuen Ministerinnen und Ministern in der Regierung wünschte der Erzbischof "für den so wichtigen Dienst alles Gute, Weisheit und Segen".
Quelle: kathpress