Katholische Aktion fordert von Regierung Aufnahme von Flüchtlingen
Die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) hat an die Bundesregierung appelliert, anerkannte Flüchtlinge aus den Elendslagern in Griechenland aufzunehmen. Die Angelobung des neuen Bundeskanzlers Karl Nehammer und des neuen Innenministers Gerhard Karner am Montag ist für die KAÖ der konkrete Anlass, dieser Forderung Nachdruck zu verleihen. Österreich als Rechtsstaat habe sich verpflichtet, Asylsuchende und Asylberechtigte zu schützen. Die Aufnahme Asylsuchender sei kein Akt der Barmherzigkeit, sondern der Gerechtigkeit geschuldet, so die KAÖ in einer Aussendung am Dienstag.
Unzählige Pfarren, Initiativen, Vereine hätten sich bereit erklärt zu helfen und die Menschen bei ihren ersten Schritten in der neuen Heimat zu begleiten. Dem müsse unbedingt Rechnung getragen werden, so KAÖ-Präsident Ferdinand Kaineder: "Wir erwarten, dass die Regierung nun die Chance ergreift, christlich-sozial zu handeln."
Jeden Tag, den Männer, Frauen und Kinder länger in den Elendslagern ausharren müssen, verletze ihre Würde und sei "ein Schlag ins Gesicht der Engagierten, der Pfarren, Initiativen und Vereine, die sich schon so lange für eine Aufnahme von diesen Menschen einsetzen", so Kaineder.
In der KAÖ-Aussendung wird auch an den Besuch von Papst Franziskus auf Lesbos am vergangenen Sonntag erinnert, als der Papst den weltweit fatalen Umgang mit Migration beklagte. Das Mittelmeer werde zum "kalten Friedhof ohne Grabsteine" und einem "Spiegel des Todes", sagte der Papst wörtlich. Und er rief dazu auf, diesen "Schiffbruch der Zivilisation" stoppen. Kritisch bemerkte er, dass es in Europa immer noch Menschen gebe, die sich so benähmen, als ob sie die Lage auf den griechischen Inseln nichts angehe.
Quelle: Kathpress