Freistetter für "Kultur des Aufeinander-Hörens" in schwerer Zeit
In der aktuell schwierigen Situation sei es "entscheidend, wieder zu einer Kultur des gemeinsamen Unterwegsseins und Aufeinander-Hörens zu finden". Dafür hat Militärbischof Werner Freistetter in seiner diesjährigen Adventbotschaft plädiert. Er erlebe derzeit eine von "wachsender Tendenz zu Spaltung und Isolation geprägte Zeit" - in Politik und Gesellschaft, aber auch in der Kirche.
Auch in diesem Jahr sei die Vorbereitung auf das Weihnachtsfest von "vielerlei Beschränkungen des Lebens in unserer Gemeinschaft" geprägt. Die Kirche unterstütze die Maßnahmen zum Corona-Schutz "nach unseren Möglichkeiten, um zur Verringerung der Infektionen und vor allem der besonders schweren Erkrankungen beizutragen", so Freistetter.
Es sei aber wichtig zu sehen, dass "diese äußeren Beschränkungen, wie immer man sie im Einzelnen beurteilen mag, keine Beschränkungen des christlichen Lebens selbst darstellen". Die Pandemie und ihre vielfältigen Folgen forderten vielmehr heraus, "uns wieder neu auf unseren Glauben und die Liebe, die alles umfasst, zu besinnen", so der Bischof.
Onlinebefragung zur Synode geplant
Hoffnung setzt Freistetter in die Weltsynode, in der Papst Franziskus "den Königsweg angesichts der aktuellen Herausforderungen in Kirche und Welt" sehe. Alle seien eingeladen einen Beitrag zu leisten, so Freistetter. Auch die Militärseelsorge nütze die Zeit der Stille zur Arbeit an der Synode. "In den Militärpfarren, der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Soldaten und den Gremien der Diözese soll über die zehn Themenfelder der Synode beraten werden", schrieb der Militärordinarius.
Damit auch Menschen einbezogen werden, die nicht regelmäßig an pfarrlichen Veranstaltungen teilnehmen, bereitet das Militärordinariat derzeit "eine breit angelegte Onlinebefragung in den Monaten Jänner bis März 2022" vor. Freistetter erhofft sich dadurch "ein möglichst buntes Stimmungsbild aus unterschiedlichen Sichtweisen und Perspektiven".
Bei einem diözesanen Treffen im kommenden Frühjahr werde man dann gemeinsam versuchen, "Antworten auf Fragen und Herausforderungen der Seelsorge angesichts der unterschiedlichen Arbeits- und Lebensbedingungen der Angehörigen des Österreichischen Bundesheers und ihrer Familien" zu finden. Zukünftig sollen die Ergebnisse auch Leitlinien für die pastorale Arbeit sein, so Freistetter.
Quelle: kathpress