"Jugend Eine Welt": Beratungsleitfaden für Freiwilligeneinsätze
Mit einem neuen Leitfaden soll jungen Mensch, die einen Freiwilligeneinsatz im Ausland erwägen, künftig eine bessere Orientierung bei der Entscheidung ermöglicht werden. So gebe es eine Vielzahl von Anbietern und große Unterschiede zwischen "Voluntourismus-Angeboten" und qualitätsvollen Einsätzen. Darauf wies die Servicestelle für internationale Freiwilligeneinsätze "WeltWegWeiser" des Hilfswerkes "Jugend Eine Welt" in einer Aussendung am Donnerstag hin. Anlass ist der bevorstehende Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember.
Immer mehr junge Menschen ziehe es ins Ausland, um sich dort für eine gewisse Zeit freiwillig zu engagieren. Oft kann die Vielzahl an Angeboten aber auch überfordern. Es sei eine umfangreiche Beratung vor einem Einsatz notwendig, um diesen zu einer positiven Erfahrung für alle Beteiligten zu machen, betonte "Jugend Eine Welt". Der neue Beratungsleitfaden solle hierbei zu mehr Qualität von Auslandsfreiwilligeneinsätzen beitragen.
"Freiwillige, die einen Einsatz über eine dieser Agenturen buchen, gehen oft völlig unvorbereitet in einen Einsatz, ohne die jeweilige Landessprache zu sprechen und die Menschen und Kultur zu kennen", beklagte Sophia Stanger, Projektleiterin von "WeltWegWeiser". Deshalb fühlten sich junge Freiwillige oft überfordert, wodurch sich Stereotype im Kopf noch verstärken können. "Qualitativ hochwertige Freiwilligeneinsätze sind hingegen immer Lerneinsätze, von denen beide Seiten profitieren sollen", zeigte sich Stanger überzeugt.
Leitfaden soll Qualität verbessern
Als Vorbereitung eines jeden qualitätsvollen Einsatz sei ein Beratungsgespräch, in dem ein auf ihre Fähigkeiten und Interessen zugeschnittenes Projekt gefunden werde, unumgänglich. Dies sei auch die grundlegende Intention des Beratungsleitfadens, den Fachreferenten von "WeltWegWeiser" und Beratende der Österreichischen Jugendinfostellen gemeinsam entwickelt haben. Ziel sei eine "Schritt-für-Schritt-Anleitung" für ein selbstreflexives und gleichzeitig kritisches Gespräch.
"Reisen und sich in anderen Regionen der Welt zu engagieren, scheinen durch die Pandemie in weite Ferne gerückt. Zusammenhalt rund um den Erdball sind aber besonders jetzt sehr wichtig", betonte Stanger. Der freiwillige Einsatz auf einem anderen Kontinent und das Eintauchen in zum Teil völlig andere Lebensrealitäten habe für sie die Welt noch spürbarer zu einer Einheit verschmelzen lassen, so die Rückmeldung einer Freiwilligen, die im April 2020 von ihrem Freiwilligeneinsatz in Thailand zurückgekehrt ist. Und diese Einheit brauche es gerade in Zeiten einer Krise "wohl mehr denn je", so die Projektleiterin.
Über 5.000 Beratungsgespräche in sechs Jahren
"WeltWegWeiser" fungiert seit sechs Jahren als Servicestelle des katholischen Hilfswerks "Jugend Eine Welt" und bietet angehenden Freiwilligen Beratung, Bildungsangebote und Förderungen an. Mehr als 5.000 Beratungsgespräche wurden in dieser Zeit durchgeführt, über 300 Förderungen an Freiwillige ausgezahlt. "WeltWegWeiser" entsendet selbst keine Freiwilligen, sondern vermittelt diese an eine der 19 Organisationen des Netzwerks, die sich an die eigens entwickelten Qualitätskriterien halten.
(Infos und Downloadmöglichkeit des neuen Beratungsleitfadens: www.weltwegweiser.at/beratungsleitfaden)
Quelle: kathpress