Krautwaschl: Ehrenamtliche machen die Gesellschaft "menschlicher"
Ehrenamtliches Engagement trägt dazu bei, "dass unsere Gesellschaft im besten Sinne 'menschlicher' ist". Das hat Bischof Wilhelm Krautwaschl im aktuellen "Sonntagsblatt" im Blick auf den internationalen Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember betont. Gleichzeitig dankte der Grazer Bischof allen Engagierten ausdrücklich mit einem großen "Vergelt's Gott!". Viele setzten sich seit der Beginn der Pandemie unter erschwerten Bedingungen für die Gemeinschaft ein, jedoch habe diese Zeit gezeigt, "wie großartig im unmittelbaren Lebensumfeld Menschen füreinander da waren und da sind". Ein neuer Film des Steirischen Netzwerkes zur Förderung des freiwilligen Engagements, etwa mit der Caritas, ist ab Donnerstag auf der Webplattform der Diözese zu sehen.
Besonders bedankte sich Bischof Krautwaschl bei allen Mitgliedern in den Pfarrgemeinde- und Wirtschaftsräten, die ihre Pfarre in dieser Zeit des Umbruches, etwa während der Seelsorgeraumentwicklung und der Pandemie, begleitet haben. Wenn im Frühjahr 2022 deren neue Periode beginnt, geschehe das unter "ganz anderen Vorzeichen und veränderten kirchlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen". Es gelte, Kirche zu gestalten in einem immer wieder neuen Heute. Dabei könne man "Neues ausprobieren, erleben und auch liebgewinnen".
Auf diözesaner Ebene sei seit zwei Jahren das "Netzwerk Ehrenamtsentwicklung" eingerichtet, das sich allen Fragen rund um Ehrenamt und Engagementförderung annimmt. Denn Aufgabe aller diözesanen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei es, "die freiwillig Engagierten so zu unterstützen, dass sie gut und mit Freude wirken können". Auch im Zukunftsbild der Diözese liege ein starker Fokus auf dem Ehrenamt, weil alle Menschen aufgerufen seien, "ihre Talente - wo und wie auch immer - so einzubringen, dass sie auch anderen nützen. Und alle Getauften sind berufen, an der Sendung der Kirche teilzuhaben", erklärte der Grazer Bischof.
Das könne zugunsten von Einzelnen oder als Beitrag zu einem besseren Zusammenleben der Menschen beziehungsweise mit der Natur sein. "Als Christinnen und Christen wollen wir zudem nach dem Vorbild Jesu an geglückten Beziehungen zu anderen und zu Gott mitwirken. Das tun viele im persönlichen Umfeld und etliche im Rahmen eines freiwilligen Engagements an unterschiedlichen Orten. Sie sind es, die kirchliches Leben gestalten und verantworten." Genau betrachtet sei das Ehrenamt gleichzeitig ein Hauptamt.
Veränderung wirkt sich auf Pfarrgemeinderatswahl aus
Eine Herausforderung liege derzeit in der Veränderung des Ehrenamts, die sich auch auf die bevorstehende Pfarrgemeinderatswahl und die Bestellung der Wirtschaftsräte auswirke. "Wenn wir - wie das Zukunftsbild sagt - Gottes Melodie in uns aufnehmen, gilt es, vom Leben der Menschen auszugehen. Wir bemerken, dass Menschen sich zwar weiterhin engagieren, aber ihre Möglichkeiten und Erwartungen stark verändert sind." Neue Engagierte würden jenes Ehrenamt suchen, das sie kompetent und verbindlich ausüben können. Je längerfristiger eine Funktion angelegt ist, umso seltener sei es möglich, diese auszuüben.
Hoffnung gebe Bischof Krautwaschl etwa das "Wissen, dass der Wunsch nach Gemeinschaft und danach, Freude zu schenken und zu erleben und etwas Sinnvolles zu tun, groß ist und viele zum Engagement motiviert". Die Kirche sei auf einem guten Weg, die Engagement-Angebote an die Wünsche der Menschen anzupassen. Zudem gebe es Bereiche, wo die gute Zusammenarbeit mit Organisationen und Institutionen sichtbar werde, etwa durch einen Film des Steirischen Netzwerkes zur Förderung des freiwilligen Engagements. Freiwilligenmanagerinnen und -manager von zehn Non-Profit-Organisationen der Steiermark, darunter auch die Katholische Kirche Steiermark, stellen sich und ihr Wirken darin vor. (Infos: www.katholische-kirche-steiermark.at)
Quelle: kathpress