Tiroler Caritas-Direktorin: Botschaft der hl. Elisabeth hoch aktuell
Die heilige Elisabeth von Thüringen, deren kirchlicher Gedenktag am Freitag, 19. November, gefeiert wird, ist nicht nur ein Vorbild für viele einzelne Menschen im sozialen Handeln. Sie ist auch Patronin der Caritas und ihre Botschaft ist aktueller denn je. Davon hat sich Elisabeth Rathgeb, Caritas-Direktorin der Diözese Innsbruck, in einem Beitrag im "Tiroler Sonntag" überzeugt gezeigt. Das Leben der Heiligen treffe "die Sehnsucht vieler nach einer gerechteren Gesellschaft, in der die Reichen und Mächtigen dafür sorgen, dass auch die weniger Betuchten ein gutes Leben haben". Es treffe zudem die Sehnsucht, selbst in Krankheit und Leid Fürsorge zu erfahren, sowie die Sehnsucht nach Gemeinschaft, Zusammengehörigkeit und Aufeinander-Schauen.
"Der Hunger nach Dazu-Gehören ist riesig", so Rathgeb weiter. Das gelte nicht nur für Obdachlose und drogenkranke Menschen, es gelte auch für viele einsame Menschen, die etwa "in die Katharina-Stube der Caritas zum Mittagessen kommen, weil das Geld knapp ist und sie den ganzen Tag allein sind". Diese Menschen seien freilich nur die Spitze des Einsamkeits-Berges in Tirol. Die Caritas-Direktorin will deshalb u.a. auch das Netz der Besuchs-Dienste auszubauen.
Die hl. Elisabeth hätte jedenfalls ihre Freude mit der Caritas. Rathgeb berichtete von vielen Geschichten, die das ausmachen, was Caritas ist: "Menschen, die sich hauptamtlich in den Dienst anderer stellen. Oder ehrenamtlich mitarbeiten", so die Direktorin: "Manche Menschen teilen heute ihr Geld, andere ihre Zeit: Die viel beschäftigte Ärztin, die am Abend ehrenamtlich für obdachlose Menschen ordiniert. Die Studentinnen, die Asylwerber begleiten oder im Lerncafe ehrenamtlich mithelfen. Die Jugendlichen, die bei '72 Stunden ohne Kompromiss' Lebensmittel für den Barbara-Laden sammeln oder einen 'Rundgang der Not' erstellen. Sie alle teilen. Oder gehen einfach ein Stück des Weges mit anderen."
Elisabeth von Thüringen (1207-1231) war die Tochter des ungarischen Königs Andreas II. und seiner Ehefrau Gertrud von Andechs-Meranien. Schon als Vierjährige kam sie an den Hof des Landgrafen Hermann von Thüringen und wuchs dort mit dessen Sohn Ludwig auf, den sie 1221 heiratete und mit ihm drei Kinder bekam. Ihren Biografen nach war sie schon während der Ehe äußerst freigebig und fürsorglich. Nachdem ihr Mann 1227 auf einem Kreuzzug starb, verließ sie mit vier Mägden den Hof und widmete sich künftig in großer Askese ganz den Ärmsten ihrer Zeit. Sie errichtete ein Franziskus-Spital, in der sie als Spitalsschwester tätig war, und starb 1235 in völliger Armut. Bereits vier Jahre später wurde sie heiliggesprochen und wird bis heute als Sinnbild tätiger Nächstenliebe verehrt.
Quelle: kathpress