NÖ: Diözesaner Archivleiter mit Landesverdienstmedaille geehrt
Thomas Aigner, langjähriger Leiter des St. Pöltner Diözesanarchivs, ist mit der Landesmedaille für Verdienste um das niederösterreichische Archivwesen ausgezeichnet worden. Die Ehrung durch den zuständigen Landesrat Ludwig Schleritzko fand bereits im Rahmen des 11. Niederösterreichischen Archivtages am vergangenen Freitag, 12. November, statt, gab die Diözese St. Pölten am Dienstag bekannt.
In seiner Laudatio betonte der ehemalige Kanzler der Diözese St. Pölten, Gottfried Auer, die wissenschaftlichen Schwerpunkte des Preisträgers. Besonders hob er die Rolle hervor, die Thomas Aigner bereits früh und als Vorreiter in der Auseinandersetzung mit der Digitalisierung einnahm. Sie habe ihn in ganz Europa zu einem frühen und führenden Projektinitiator und -Partner gemacht. "Thomas Aigner hat damit das Diözesanarchiv zu einem Kompetenzzentrum für die Digitalisierung kirchlichen Archivwesens gemacht", so Altkanzler Auer in seiner Ansprache.
Mit Projekten wie "Matricula", "Monasteria", "Time Machine" und der federführenden Mitarbeit im europäischen Netzwerk "Icarus" vernetzte Aigner nicht nur auf wissenschaftlicher, sondern auch auf persönlicher Ebene. Besonders hervorgehoben wurden zudem das jahrzehntelange Engagement in seiner Heimatpfarre Kleinmariazell.
Aigner bedankte sich seinerseits für das große Vertrauen, das ihm über die Jahre seitens der Diözese entgegengebracht wurde. Zudem unterstrich er die gute Zusammenarbeit zwischen Landes- und Diözesanarchiv. "Diesen Preis sehe ich als Anerkennung für uns alle, für alle meine Kolleginnen und Kollegen der letzten 25 Jahre sowie für die Diözese für die Rahmenbedingungen als guter und vertrauensvoller Dienstgeber", so Aigner in seinen Dankworten.
Das Diözesanarchiv ist die zentrale Stelle der Diözese, die für die dauernde Aufbewahrung und laufende Bereitstellung des Schriftgutes der diözesanen Verwaltung in analoger und digitaler Form zuständig ist. Zählt man seine Vorgängereinrichtungen, das Passauer Offizialat (1357-1785) und die Wiener Neustädter Bistumskanzlei (1469-1784), dazu, dann blickt es auf eine jahrhundertelange Erfahrung und Tradition als Drehscheibe der Informationsvermittlung innerhalb der kirchlichen Verwaltung zurück.
Aktuell hat die Diözese St. Pölten gemeinsam mit dem Bundesdenkmalamt und der Niederösterreichischen Landesregierung ein Digitalisierungsprojekt für Sakralbauten in Niederösterreich gestartet. Bisher liegen für die meisten Objekte nur analoge Pläne aus der Mitte des 20. Jahrhunderts vor. Mittels Laserscanner sollen nun Pfarr- und Filialkirchen im Diözesangebiet dreidimensional erfasst und als CAD-Plan dargestellt werden. Zusätzlich werden 3D-Modelle ausgearbeitet.
Quelle: kathpress