Caritas-Präsident: In Krisen kann jeder Hoffnung schenken
Im gesellschaftlichen Kampf gegen Armut, Pandemie und Klimakrise kann jeder Einzelne Dinge zum Positiven verändern und damit Hoffnung und Zuversicht schenken. Das hat Caritas-Präsident Michael Landau am Sonntag in einem live von ORF und ZDF übertragenen TV-Gottesdienst zum "Welttag der Armen" betont. Gefragt seien nicht nur Verantwortliche in Politik und Wirtschaft, sagte Landau in seiner Predigt in der Erlöserkirche in Wien-Mauer: "Veränderung beginnt im Kleinen, mit einzelnen Menschen, die hinschauen, sich berühren lassen, Not sehen und handeln." - Der vorletzte Sonntag im Kirchenjahr ist in Österreich traditionell auch der "Elisabethsonntag" und steht im Zeichen der Caritas-Hilfe.
Die anhaltende Corona-Pandemie erschüttere viele bis ins Mark, sagte Landau. "Aus einer Gesundheitskrise ist für viele Menschen längst eine soziale Krise geworden." Auch die Folgen der Klimakrise seien "hier bei uns und weltweit" immer deutlicher zu spüren. Viele Menschen auf dem Planeten erlebten auch Zerstörung, Hass und Krieg als Wirklichkeit.
Die Reaktion darauf dürfe aber nicht Resignation sein, rief der Caritas-Präsident auf. "Ja, wir mögen in Zeiten der Krise und des Umbruchs leben. Doch wie wir diesen Umbruch gestalten, liegt ganz maßgeblich auch in unseren Händen", betonte Landau.
Auch die mittlerweile 100-jährige Geschichte der Caritas in Österreich könne man entweder als Abfolge vieler großer oder kleiner Krisen erzählen - oder "als eine Erfolgsgeschichte des Zusammenhalts" und der Nächstenliebe und Solidarität, rief Landau zu Zuversicht auf. Ein solcher Blick auf die Geschichte nämlich, erkenne Hunderttausende Freiwillige, die für andere da sind.
"Es ist eine Geschichte, die von obdachlosen Menschen berichtet, die heute wieder ein Dach über dem Kopf haben; von alten Menschen, die am Ende ihres Lebens nicht allein gelassen sind", gab der Caritas-Präsident Beispiele. Über die Jahrzehnte sei ein starkes Netz der Solidarität geknüpft worden. Auch der Hunger habe in weiten Teilen der Welt erfolgreich bekämpfen können. "Der Blick zurück und die Erfahrung zeigen: Wir haben die Möglichkeiten, den Mut, die Phantasie, Gegenwart und Zukunft gut zu gestalten. Wenn wir es wollen", appellierte Landau.
An der Gestaltung der TV-Messe wirkten u.a. die Ministrantinnen und Ministranten der Wohnungslosengemeinde der Caritas der Erzdiözese Wien, eine Wohngruppe aus dem Bereich Menschen mit Behinderung, Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeeinrichtungen und ein Chor von Jugendlichen mit Migrationshintergrund mit.
Quelle: kathpress