Bischöfe stärken Theologischen Fakultäten den Rücken
Die österreichischen Bischöfe stärken der Theologie und den Theologischen Fakultäten den Rücken: Theologie "reflektiert, durchdringt und vermittelt" den christlichen Glauben mittels der Vernunft, halten sie in einer Erklärung zum Abschluss ihrer Herbstvollversammlung in Wien fest. Auf diese Weise befähige die Theologie zum gesellschaftlichen Diskurs und zum interdisziplinären wissenschaftlichen Dialog. Theologische Fakultäten sehen die Bischöfe als "unverzichtbare Orte der christlichen Präsenz und des Gesprächs in und mit einem säkularen Umfeld".
Die Theologischen Fakultäten an den staatlichen Universitäten - solche gibt es in Wien, Graz, Salzburg und Innsbruck - seien seit den Ursprüngen dieser Hochschulen ein nicht mehr wegzudenkender Teil der universitären Bildungs- und Forschungslandschaft. Die Theologie sei "gleichsam in das Erbgut der europäischen Geistesgeschichte und unseres Bildungskanons eingeschrieben", heißt es in der Bischofserklärung.
Theologische Fakultäten an staatlichen Fakultäten seien auch eingebunden in die "bewährte Kooperation von Kirche und Staat" in Österreich. Die Bischöfe danken allen, die sich in den Universitäten und im staatlichen Bildungsbereich dafür einsetzen, "dass die Theologie ein inspirierender, sinnstiftender und vernunftbezogener Ort für Mensch und Gesellschaft ist und bleibt".
Das Studium der Fachtheologie an staatlichen sowie an den kirchlichen Theologischen Hochschulen und Universitäten bleibe zugleich die Grundlage für die akademische Ausbildung für viele kirchliche Berufe, einschließlich der Priester.
Die Bischöfe unterstreichen den ganzheitlichen Bildungsansatz der Theologie: Sie öffne den geistigen Horizont hin zur Transzendenz und sei "daher immer auch Anwältin des Menschen und der religiösen Dimension des Menschseins" jenseits rein immanenter Logik. Christliche Theologie habe ein "starkes Sensorium für Marginalisierte und Leidende", wiesen die Bischöfe hin. Zugleich übernehme Theologie auch eine kritische Funktion gegenüber allen Versuchen, den Menschen "funktionalistisch zu reduzieren und zu instrumentalisieren". Nicht zuletzt stütze Theologie das kulturelle Gedächtnis in einer weltkirchlich-globalen Weise und "leistet damit einen unverzichtbaren Beitrag gegen einen drohenden religiösen und somit auch kulturellen Analphabetismus".
Quelle: kathpress