Landau: Weltweite Caritas-Hilfe in Pandemie nie unterbrochen
Die fortlaufende Hilfe während der Pandemie durch die Caritas-Organisationen weltweit hat Caritas-Europa-Präsident Michael Landau betont. "Die Caritas war niemals geschlossen und hat ihre Angebote für die ärmsten und an den Rand der Gesellschaft gedrängten Menschen stets adaptiert weitergeführt", betonte Landau am Donnerstag bei einer Online-Veranstaltung von "Caritas Internationalis". Der Caritas-Weltverband begeht in diesen Wochen sein 70-jähriges Bestehen mit einer Reihe von Veranstaltungen in mehreren Weltregionen. Jede Woche steht eine der sieben Caritas-Regionen der Erde im Fokus.
Das Online-Webinar am Donnerstag befasste sich mit der Caritasarbeit in Europa. Landau, der neben seiner Funktion als Österreich-Chef der Caritas seit 2020 auch Präsident von Caritas Europa ist, erinnerte an die lange Geschichte der Hilfe durch die Caritas auf dem Kontinent. Auch Österreich komme eine wichtige Rolle zu. So sei der österreichische Caritasverband unter den dreizehn Gründungsmitgliedern von "Caritas Internationalis" im Jahr 1951 gewesen, erinnerte Landau.
Mit 49 Mitgliedsorganisationen in 46 Ländern ist Caritas Europa heute eines der größten Hilfsnetzwerke weltweit. Im Fokus des Webinars standen mit Deutschland der älteste Caritasverband (125 Jahre) sowie mit Georgien der jüngste Mitgliedsverband (25 Jahre).
Anhaltende Not durch Ukrainekrise
Näher beleuchtet wurde auch die Arbeit der Caritas in der Ukraine. "Die Ukrainekrise geht weiter und die Caritas ist nach wie vor bei den Menschen, um ihnen Hoffnung zu bringen", betonte Landau. Er machte sich in den vergangenen mehrfach persönlich bei Lokalaugenscheinen etwa in der Ostukraine ein Bild von der Situation des Landes, das sich seit nunmehr fast acht Jahren im Ausnahmezustand befindet.
Dass die Caritas im schwelenden Ukraine-Konflikt nach wie vor gefordert ist, berichteten auch die ukrainische Caritas-Präsidentin Tetiana Stawnychy und der Leiter der humanitären Programme der Caritas im Land, Andryi Postnikiv. Allein im September habe man 471 Sicherheits-Zwischenfälle im Land registriert, die meisten seien aber nicht groß genug, sodass sie unterhalb des Radars internationaler Medien blieben, berichtete Stawnychy. Insgesamt seien im Land derzeit 2,9 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Für Postnikiv ist ein Ende der Krise "nicht absehbar". Die größten Herausforderungen stellten derzeit die Vorbereitungen auf den Winter, die Ernährung, Hygiene und Pflege sowie die Folgen der Covid-19-Pandemie dar. Die Caritas versuche den Menschen so gut es geht zu helfen. "Unsere Caritas-Hilfe ist sehr gefordert", sagte Postnikiv.
Unterschiedliche Herausforderungen
Weitere Inputs aus Deutschland und Georgen zeigten auf, inwieweit sich das Wirken der Caritasverbände innerhalb Europas unterscheiden kann. "In Deutschland wird die Arbeit der Caritas stark mit der Arbeit im Altenpflegebereich assoziiert", berichtete die Sprecherin von Caritas Deutschland, Mathilde Langendorf. Auch die Angebote im Krankenhausbereich sowie der Kinderbetreuung machten einen Großteil der Einrichtungen und Servicestellen aus.
Von der Errichtung eines Caritasverbands nach dem Ende des Kommunismus berichtete die georgische Caritas-Direktorin Anahit Mkhoyan. Die Caritas Georgien wurde erst im Jahr 1994 gegründet. Die Aufgaben liegen in erster Linie in der Armutsbekämpfung. So habe die Organisation durch die Errichtung von Suppenküchen im ganzen Land Bekanntheit erlangt. Heute sei auch die Hilfe für Kinder und Jugendliche ein Fokus der Hilfe der Caritas in Georgien, wo ein Drittel der Bevölkerung unter der Armutsgrenze lebt.
Quelle: kathpress