"Aktion Leben" fordert mehr Infos über Schwangerenberatung
Das bestehende Angebot der Schwangerenberatung ist viel zu wenig bekannt, obwohl viele von einer Schwangerschaft Betroffene dringend Unterstützung bräuchten. Deshalb hat die "Aktion Leben" am Freitag mehr von der öffentlichen Hand getragene Werbung und Info über Schwangerenberatung eingefordert. Hier gebe es unverständliche Versäumnisse. "So ist es völlig absurd, dass im Mutter-Kind-Pass kein expliziter Hinweis auf spezialisierte Schwangerenberatung zu finden ist", kritisierte Generalsekretärin Martina Kronthaler in einer Aussendung.
Die auf Spenden angewiesene Aktion Leben werbe "im Rahmen ihrer Möglichkeiten" selbst für die Inanspruchnahme der kostenlosen Schwangerenberatung. Im Wiener U-Bahn-Netz hängen 29 Plakate mit dem Sujet "Essiggurkerl mit Schokolade", auch in Wiener Neustadt, Klagenfurt und Innsbruck werde gezielt geworben. "Dafür bekommen wir eine Förderung des Familienministeriums, die unentbehrlich ist, auch wenn sie nur knapp die Hälfte der Kosten abdeckt", erklärte Kronthaler. Der überwiegende Teil der Werbung für Beratung müsse durch private Spenden finanziert werden.
Information über Schwangerenberatung sei aber eine staatliche Aufgabe "und sollte auch dem Gesundheitsministerium ein Anliegen sein", befand die Aktion-Leben-Vertreterin. Sie erinnerte an den einstimmigen Nationalratsbeschluss von 1974, als im Zuge der Fristenregelung Familienberatung eingerichtet wurde und diese auch zu bewerben sei. "Der Staat vernachlässigt diesen Auftrag, die Bewerbung, bis dato", bemängelte Kronthaler.
Neben dem Hinweis im Mutter-Kind-Pass seien weitere Maßnahmen "sinnvoll und dringend umzusetzen": Info über Schwangerenberatung sollte laut Aktion Leben im Zuge von Schwangerschaftstests erfolgen, bei Gynäkologen und Gynäkologinnen aufliegen und über öffentlich finanzierte Social-Media-Kanäle erfolgen, die sich an schwangere Frauen und werdende Eltern richten.
Hilfe in oft schwieriger Lebenslage
"Psychosoziale Schwangerenberatung hilft im Entscheidungskonflikt weiter, klärt über sozialrechtliche Ansprüche auf, bietet einen Rahmen für persönliche Fragen und Überlegungen und hilft im Idealfall auch praktisch", weiß Kronthaler aus jahrelanger Erfahrung des überkonfessionellen, überparteilichen karitativen Vereins. "Das alles stärkt Frauen in einer oft sehr schwierigen Situation und erfolgt umfassend, kostenlos und professionell. Frauen müssen davon auch erfahren und das möglichst unmittelbar nach der Kenntnis einer Schwangerschaft."
Neben der Beratung und Unterstützung von schwangeren Frauen engagiert sich die Aktion Leben auch in der Bildungsarbeit für Kinder und Jugendliche sowie in der aktiven Öffentlichkeitsarbeit zu bioethischen Fragen und setzt sich für eine kinder- und elternfreundliche Gesellschaft ein. Neben der Österreich-Ebene in Wien gibt es in den Bundesländern selbstständige Aktion-Leben-Vereine. (Spenden: IBAN AT64 3400 0000 0723 6771)
Quelle: kathpress