Erzdiözese Wien: Blick der Weltkirche für synodalen Prozess nutzen
Ihren "reichen Erfahrungsschatz" wollen kirchliche Akteure der Entwicklungszusammenarbeit (EZA) sowie der Ordensgemeinschaften im gerade anlaufenden "synodalen Prozess" nutzbar machen: Im "Zuhören und dialogischen gemeinsamen Gehen mit den Partnern im globalen Süden" besitze man bereits viel Kompetenz und Übung, die es nun weiterzugeben gelte, hob Anja Appel, die Leiterin der Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission, am Mittwoch in Wien hervor. Die Eröffnung der Weltsynode sei ein Appell, "an die Ränder zu gehen und Kirche auch an die Andersorte zu bringen".
Appel äußerte sich bei einem Treffen der Facheinrichtungen für Weltkirche und EZA der Erzdiözese Wien. Letztere seien "Schlüsselorte der synodalen Erfahrung als Kirche", hob dabei der Vorsitzende der zuständigen Diözesankommission, Christian Zettl, hervor. Die Organisationen stünden schließlich Tag für Tag in direktem Kontakt mit ihren Partnern der Weltkirche und fungierten als "Übersetzer" von deren Anliegen und Erfahrungen. Bei der Synode gehe es vor allem um das christliche Zeugnis gegenüber den Menschen in den "geistlichen, sozialen, wirtschaftlichen, politischen, geografischen und existenziellen Randzonen", zitierte Zettl aus dem vom Vatikan veröffentlichten Handbuch dazu.
Besonders als Anstoß zur Selbstreflexion bezeichneten die kirchlichen EZA-Experten den synodalen Prozess: Die Praxis der Nord-Süd-Partnerschaften sollten dabei ebenso beleuchtet und weiterentwickelt werden wie auch der Dialog mit den anderssprachigen Gemeinden in Österreich. Die bestehenden Diözesanpartnerschaften mit Ländern des Südens - im Falle der Erzdiözese Wien konkret mit Diözesen aus Ecuador, Kenia und den Philippinen - könnten dabei helfen, durch den Blick der Partner die eigenen Erfahrungen und Sichtweisen zu hinterfragen. Die Reflexion der konkreten Praxis werde "Erkenntnisse für die Entwicklung der eigenen Haltung und der Arbeit als Kirche liefern", hoffte der Wiener Pastoralamtsleiter Markus Beranek.
Quelle: kathpress